Nach KI-Skandal: Mutterkonzern von Sports Illustrated entlässt Geschäftsführer

Seit einem Bericht über mutmaßlich KI-generierte Texte bei Sports Illustrated hat der Mutterkonzern vier Führungskräfte gefeuert – angeblich ohne Zusammenhang.

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Zwei Roboterhände auf einer ergonomischen Tastatur

(Bild: maxuser/Shutterstock.com)

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Wenige Tage nachdem aufgedeckt worden war, dass bei dem renommierten US-Sportmagazin Sports Illustrated mehrere Artikel veröffentlicht wurden, die mutmaßlich aus KI-Textgeneratoren stammten, wurde jetzt der Geschäftsführer des Mutterkonzerns entlassen. Der Vorstand der Arena Group hat Ross Levinsohn mit sofortiger Wirkung entlassen, heißt es in einer Pressemitteilung. In der ist von dem Skandal rund um die Artikel keine Rede und gegenüber mehreren Medien hat der Konzern versichert, dass es keinen Zusammenhang gibt. Trotzdem ist die zeitliche Nähe auffallend. Außerdem waren mit dem operativen Geschäftsführer, dem Media President und der Justiziarin bereits vergangene Woche drei hochrangige Manager entlassen worden.

Ende November hat das US-Magazin Futurism entdeckt, dass Sports Illustrated online Artikel veröffentlicht hat, zu deren Verfassern und Verfasserinnen nur KI-generierte Profile existierten. Bei den zugehörigen Artikeln lag nahe, dass die ebenfalls nicht von Menchen stammten, das Magazin hat eine Überprüfung angekündigt und die Texte gelöscht. Dass sie ebenfalls KI-generiert waren, hat die Arena Group aber bestritten. Bei den Texten handle es sich um Produktrezensionen, die von einem dritten Unternehmen geliefert worden seien, hieß es dazu. Die Firma namens AdVon habe versichert, dass alle Texte von Menschen stammen, die aber aus Datenschutzgründen unter Pseudonymen schreiben würden.

Was genau jetzt zu den Abberufungen der hochrangigen Manager und des Geschäftsführers geführt hat, ist nicht bekannt. Gegenüber der BBC hat der Konzern behauptet, dass die Entlassung Levinsohns "absolut nichts mit der KI-Sache zu tun" hat. Stattdessen gehe es um einen weiteren Schritt zur Verbesserung des Unternehmens. Zur internen Prüfung der mutmaßlichen KI-Texte gibt es derweil keine Neuigkeiten. In diesem Jahr gab es mehrere Fälle von Medien, die generierte Texte veröffentlicht haben, ohne diese Herkunft zu kennzeichnen. Erst vor wenigen Tagen hat der deutsche Presserat eine öffentliche Rüge gegen einen Verlag der Burda-Gruppe ausgesprochen, der ein Rezeptmagazin veröffentlicht hat, dessen Inhalte komplett generiert waren.

(mho)