Nachrichten-Bus Kdbus vielleicht schon bald im Linux-Kernel

Der Ersatz für den von Gnome und KDE viel genutzten Interprozess-Kommunikationsdienst D-Bus könnte schon in rund zweieinhalb Monaten in den Linux-Kernel einfließen. Derweil hat die Hauptentwicklungsphase von Linux 3.14 begonnen.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Der Kernel-Entwickler Greg Kroah-Hartman will sich in Kürze um die Integration des IPC-Mechanismus Kdbus in den Linux-Kernel bemühen. Kdbus soll D-Bus beerben, mit dessen Hilfe Anwendungen bei modernen Linux-Distributionen Nachrichten austauschen. Über solche Nachrichten kann etwa eine Multimedia-Software den Sound-Server auffordern, die Wiedergabelautstärke zu ändern; über solche Interprozess-Kommunikation (IPC) können Anwendungen auch die Hilfe von Software anfordern, die erst noch gestartet werden muss.

Linux-Desktops wie Gnome und KDE nutzen D-Bus an vielen Stellen; vieles deutet darauf hin, dass D-Bus mittelfristig von Kdbus und darauf aufbauender Software in Systemd ersetzt wird. Wenn die anderen Kernel-Entwickler keine größere Änderungen an Kdbus fordern, könnte es schon in zweieinhalb Monaten Bestandteil des Linux-Kernels werden; unklar ist noch, ob und wann die größeren Linux-Distributionen Kdbus aufgreifen.

Details zu Kdbus hat der Systemd-Entwickler Lennart Poettering kürzlich in einem Vortrag auf der linux.conf.au 2014 geliefert, den heise open in einem Artikel zusammenfasst:

Nach der Freigabe von Linux 3.13 zum Wochenstart ist unterdessen die Hauptentwicklungsphase von Kernel 3.14 angelaufen. In den ersten 24 Stunden gab es 2.403 Commits, die 129.321 Zeilen einfügen und 71.962 entfernen; verschobener Code geht in beide Werte ein. Unter den so vorgenommenen Änderungen war wie erwartet die Deadline-Unterstützung im Prozess-Scheduler; sie ist für Systeme mit Software interessant ist, die Aufgaben in Echtzeit (Realtime) erledigt. (thl)