Warnung vor Sonnenstürmen: ESA sucht Namen für Sonnensonde

Die ESA will mit einer Sonde potenziell gefährliche Sonnenstürme entdecken, bevor sie auf die Erde treffen. Nun sucht sie einen Namen für das Gerät.

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Künstlerische Darstellung der noch namenlosen Sonde.

(Bild: ESA/A. Baker, CC BY-SA 3.0 IGO)

Lesezeit: 3 Min.

Die ESA sucht einen Namen für eine Sonde, die künftig vor Sonnenstürmen warnen soll und Vorschläge können nun online eingereicht werden. Die gegenwärtig noch unter dem Projektnamen "Lagrange" laufende Mission wäre die Erste ihrer Art, schreibt die ESA. Sie soll am Lagrange-Punkt L5 platziert werden und wird von dort seitlich auf Sonne und Erde blicken. Aus dieser Perspektive werde sie vorab sehen, wenn gefährliche Ausbrüche der sich zur Erde drehenden Sonnenseite auf uns zukommen. Damit könne sie dabei helfen, kritische Infrastruktur wie Stromnetze und Satelliten zu schützen. Vor diesem Hintergrund wird nun ein Name für die Sonde gesucht.

Die Namenssuche wird nun zu einer Zeit eröffnet, in der die Sonne wieder stärker in den Fokus rückt, auch weil ein neuer Zyklus begonnen hat und die Aktivität der Sonne in den kommenden Jahren deutlich ansteigen wird. Nachdem der letzte Sonnenzyklus aber zu den schwächsten der jüngeren Vergangenheit gehört hat, hatte das internationale Expertengremium zur Vorhersage der Sonnenaktivität ein weiteres vergleichsweise schwaches Maximum prognostiziert. Das wird irgendwann zwischen November 2024 und März 2026 erreicht. Trotzdem könnte die fortwährende Technisierung die Auswirkungen von heftigen Teilchen- und Strahlungsausbrüchen immer weiter verschärfen. Dem soll unter anderem die noch namenlose ESA-Mission entgegenwirken.

Bis zum 17. Oktober können nun Vorschläge gemacht werden – wobei nicht mehr als einer pro E-Mail-Adresse einbezogen wird. Teilnehmen können Menschen aus allen 22 Mitgliedsstaaten, der EU, Argentinien, Australien und einigen ISS-Partnerstaaten. Der Vorschlag muss demnach in Englisch verfasst werden, akzeptiert werden Namen aus maximal drei Wörtern in einer europäischen Sprache. Die Vorschläge müssen einen Bezug zur Mission und deren Ziel haben. Unter allen eingesandten Namen wird von der ESA der Sieger ausgewählt. Wer den letztlich siegreichen Namen vorgeschlagen hat, soll einen Gutschein für den Space Shop der ESA erhalten.

Parallel zur Vorstellung der Namenssuche hat die ESA außerdem mitgeteilt, dass der eigene Solar Orbiter bei seiner Mission erstmals einen koronalen Masseauswurf beobachtet hat. Das gelang demnach am 10. Februar, als die Sonde aus der Sicht der Erde hinter unserem Zentralgestirn war. Deshalb habe die Übertragung der dabei gesammelten Daten zur Erde so lange gedauert. Koronale Massenauswürfe oder CMEs ("coronal mass ejection") sind ein wichtiger Aspekt des sogenannten Weltraumwetters. Um das zu beobachten, betreibt die ESA das sogenannte Space Weather Network und ein eigenes Internetportal. Die nun zu benennende Mission soll ein wichtiger Teil davon werden.

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(mho)