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Nano-Röhrchen als Mikro-Thermometer

Wolfgang Stieler

Japanische Wissenschaftler haben mit Gallium gefüllte Kohlenstoff-Nanoröhrchen hergestellt, die sich als mikroskopische Thermometer einsetzen lassen.

Japanische Wissenschaftler haben mit Gallium gefüllte Kohlenstoff-Nanoröhrchen hergestellt, die sich als mikroskopische Thermometer einsetzen lassen. Yihua Gao und Yoshi Bando vom National Institute for Materials Science [1] berichten in der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins Nature [2] über die gefüllten Nanoröhrchen, die zuverlässig die Temperatur zwischen 50 und 500 °C "anzeigen".

Die japanischen Forscher stellten die Nanoröhrchen in einem Ofen her, der neben Kohlenstoff auch Galliumoxid-Dampf enthielt. Unter den entsprechenden Bedingungen läuft eine chemische Reaktion ab, bei der mit Gallium gefüllte Röhrchen entstehen. Das Metall, das bei 29,79 °C flüssig wird, dehnt sich in dem Röhrchen wie Quecksilber in einem klassischen Thermometer -- die temperaturbedingte Ausdehnung des Röhrchens selbst kann dagegen vernachlässigt werden. Den Pegel des Galliums maßen die Wissenschaftler mit einem Elektronenmikroskop. Das Mikro-Thermometer könnte elektronische Messverfahren ersetzen, die nur in einem sehr viel kleineren Messbereich funktionieren. (wst [3])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-53403

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.nims.go.jp/eng/
[2] http://www.nature.com
[3] mailto:wst@technology-review.de