Napster und die Folgen

Nach einer Studie sinken mit dem Niedergang von Napster auch die Verkaufszahlen von CDs.

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Von
  • Florian Rötzer

Schon lange war umstritten, ob der Tausch von Musikdateien über Napster tatsächlich der Musikindustrie wirklich schadet, wie diese immer beschworen hat. Nach Statistiken des letzten Jahres war der kometenhafte Aufstieg von Napster bereits mit einer Zunahme an verkauften CDs verbunden (siehe: Der Napster-Boomerang). Rückläufig waren damals lediglich die Zahlen in Gebieten um große Universitäten, sodass dieser Rückgang auch als Auswirkung von Napster gedeutet werden konnte.

Auch nach einer Untersuchung von SoundScan war in den USA die Zahl der verkauften CDs im zweiten Vierteljahr 2000 am höchsten, als auch die Benutzerzahlen von Napster explodierten. Ein Jahr später aber sind die Verkaufszahlen um 5,4 Prozent abgesunken, obgleich Napster als Bedrohung für die Musikindustrie ausgeschaltet wurde und andere Tauschbörsen noch lange nicht an den Erfolg von Napster heranreichen. Im zweiten Quartal 2001 wurden für insgesamt 363 Millionen US-Dollar Tonträger verkauft. Ein Jahr zuvor waren es noch 384 Millionen US-Dollar. Mit 36 Prozent Rückgang waren besonders Singles betroffen, die eigentlich von Napster besonders gefährdet gewesen sein sollten, da die Internetnutzer schneller mal einen Song als gleich ein ganzes Album herunterladen. Ob Napster also einen Einfluss auf den Verkauf von CDs hat, bleibt weiterhin ungewiss.

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