Napster will Stillegung in letzter Minute verhindern

Heute um 24 Uhr Ortszeit kalifornischer Ortszeit soll Napster seine Musik-Tauschbörse abschalten. Dagegen haben Anwälte von Napster in einem Eilverfahren Einspruch erhoben.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 47 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Axel Vahldiek

Heute um 24 Uhr kalifornischer Ortszeit (Samstag, 9 Uhr morgens, mitteleuropäischer Zeit) soll es soweit sein: um diese Uhrzeit muß Napster einer einstweiligen Verfügung zufolge seine Musik-Tauschbörse abschalten. Dagegen haben jetzt Anwälte von Napster beim amerikanischen Bundesberufungsgericht in einem Eilverfahren Einspruch eingelegt und gefordert, die Umsetzung dieser Verfügung so lange aufzuschieben, bis das Berufungsverfahren durch ist.

Begründet wird dieser Einspruch damit, dass die Stilllegung ohne abschließendes Urteil Napsters Geschäft zerstören und zirka 40 Arbeitsplätze vernichten würde. Die Anwälte der MP3-Tauschbörse argumentierten zudem, dass keine Gesetze verletzt worden seien. Firma und Benutzer machten lediglich vom Grundrecht auf Redefreiheit Gebrauch, indem sie aufgezeichnete Musik mit anderen Musikliebhabern teilten.

Hank Barry, CEO von Napster, kündigte aber gleichwohl an, sich der Verfügung zu unterwerfen und die Server herunterzufahren, wenn es keine Aussetzung der Anordnung gegen sollte. Barry betonte aber nochmals, dass Napster mit der richterlichen Entscheidung überhaupt nicht einverstanden ist. Er meinte, dass im Grunde nach dieser Entscheidung der nicht-kommerzielle Datenaustausch das Gesetz brechen würde. Barry kündigte jedenfalls an, gegen die Entscheidung mit allen Mitteln vorzugehen und notfalls den Prozess durch alle Instanzen zu führen. (axv)