Napster wird schneller

Die neue Version der MP3-Tauschbörse Napster soll durch intelligente Auswahl des Übertragungswegs die Transferzeiten verkürzen und das Internet entlasten.

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Von
  • Christian Rabanus

Napster bereitet eine verbesserte Version seiner beliebten MP3-Tauschbörse (siehe c't 6/2000, S. 88) vor. Wesentliche Neuerung: Napster soll in Zukunft zur Übertragung eines Files jeweils denjenigen Weg wählen, der die kürzesten Transferzeiten verspricht.

Die Idee für diese Neuerung entstand in einer ungewöhnlichen Zusammenarbeit mit der Indiana University. Wie es an immer mehr US-Unis geschieht, hatten auch die Netzwerkadministratoren dieser Hochschule den Zugriff auf Napster über das Campusnetz verboten, weil die rege Tauschaktivität der MP3-Fans eine beträchtliche Belastung der Leitungen darstellte – an der Indiana University machte sie bereits bis zu 60 Prozent des Datenaustauschs zwischen Campusnetz und Internet aus. Die Verantwortlichen von Napster hatten sich wegen des Problems der blockierten Uni-Bandbreiten an verschiedene Hochschulen gewandt, unter anderem auch an die Indiana University. Der Kontakt gestaltete sich schnell produktiv, so Eddie Kessler, ein Sprecher der Napster-Betreiber.

Konkret besteht die jetzt vorzunehmende Veränderung darin, dass Napster zunächst im Campusnetz und dann auf Sites, die über schnelle Leitungen des Internet 2 angebunden sind, nach dem angeforderten MP3-File sucht. Auf den Bereich des gewöhnlichen Internet greift er erst zuletzt zu.

Die neue Version von Napster soll noch vor Ende März 2000 fertiggestellt sein. Mark Bruhn, zuständiger Entscheidungsträger an der Indiana University, will den MP3-Tausch mit dem neuen Napster wieder zulassen, allerdings die Belastung der Leitungen weiterhin im Auge behalten. (chr)