Napsters Beta-Test startet
Etwa 20.000 Beta-Tester sollen ab dem 10. Januar mit einem Tauschangebot von rund 110.000 Dateien verschiedener Independent Labels die neue Tauschbörse ausprobieren dürfen.
Nachdem Napster-Chef Konrad Hilbers sein Unternehmen schon seit Jahresbeginn wieder verstärkt ins Medieninteresse zu rücken versucht, lässt er den Worten nun Taten folgen: Napster will am heutigen Donnerstag einen öffentlichen Betatest starten. Dieser ist allerdings auf 20.000 User begrenzt. Da Napster mangels Verträgen mit den großen Musikkonzernen nur Independent Label im Boot hat, können die Tester bislang nur auf etwa 110.000 Songs zugreifen, dies aber während der Testphase kostenlos.
Ein endgültiges Preismodell für seine Abonnements hat Napster indes noch immer nicht vorgelegt. Bisher gehen Branchenkenner von einem Preis zwischen 5 und 10 US-Dollar für 50 Downloads pro Monat aus.
Die Beta-Software soll gegenüber dem altbekannten freien Napster hauptsächlich kosmetische Korrekturen erfahren haben. Zudem unterstützt sie neben MP3 nun das propriertäre NAP-Format. Der MP3-Tausch bleibt so zwar möglich, allerdings filtert Napster weiterhin urheberrechtlich geschützte Songs. Zudem soll man zeitgemäß abgebrochene Downloads wieder aufnehmen können; kaputte Dateien soll der neue Service ebenfalls herausfiltern ("quality of service filter").
Auf die Frage, welche Chancen sich Napster gegenüber den vielen anderen, meist kostenlosen Tauschbörsen ausrechne, meinte der Napster-Chef gegenüber CNet: "Wir glauben, dass sich nur diejenigen Tauschbörsen durchsetzen werden, die die Rechteinhaber entschädigen." Laut Hilbers soll das "neue Napster" noch im ersten Quartal 2002 starten, so man sich bis dahin tatsächlich mit den Big Five der Musikindustrie einigen könne. (vza)