National verkauft Cyrix an VIA

VIA, der taiwanische Hersteller von Chipsätzen für PC-Mainboards, übernimmt die verlustbringende Cyrix-Prozessorlinie von National Semiconductors.

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VIA, der taiwanische Hersteller von Chipsätzen für PC-Mainboards, übernimmt die Cyrix-Prozessoren von National Semiconductors. National hatte Cyrix erst vor zwei Jahren für rund 550 Millionen Dollar gekauft, erwirtschaftete jedoch seither nur Verluste aus dem Geschäft mit PC-Prozessoren. Im Mai kündigte National deshalb den Verkauf der Cyrix-Prozessorlinie für Personal Computer an, die in direkter Konkurrenz zu den Intel-CPUs stehen. Weitere Details zu dem Geschäft zwischen National und VIA sollen erst im Juli bekanntgegeben werden, auch ein Kaufpreis wurde noch nicht genannt.

VIA erzielt trotz guter Geschäfte nicht einmal ein Hundertstel des Intel-Umsatzes. Bislang konkurrieren die Firmen bei den Chipsätzen für Intel-Pentium-Prozessoren. VIA hat hierzu Intel-Know-how lizenziert, doch unter anderem wegen der von VIA forcierten PC-133-Spezifikation kam es in der vergangenen Woche zum Streit. Intel verklagte VIA wegen Patentverletzung und Bruch von Lizenzvereinbarungen.

Mit der Übernahme der Cyrix-Prozessoren greift VIA seinen Konkurrenten Intel nun auch bei den PC-Prozessoren an. Auf diesem Gebiet benötigt VIA allerdings ebenfalls Lizenzen von Intel. Solche Abkommen bestehen zwischen Intel und National, noch ist aber unklar, ob diese Lizenzen mit dem Kauf von Cyrix auf VIA übergehen. Beobachter erwarten, daß VIA mit dem Cyrix-Know-how in relativ kurzer Zeit einen Celeron-kompatiblen Prozessor für preiswerte PCs entwickeln will. Fraglich ist, wo diese Prozessoren dann hergestellt werden: Es gilt als unwahrscheinlich, daß VIA auch bei der ebenfalls von National angebotenen Wafer-Fab in Maine einsteigen wird. Dort produziert National derzeit die Cyrix-M II-Prozessoren. (ciw)