NetBus: nützlich oder bösartig?

Das "Fernwartungs- und Spionageprogramm" NetBus wurde bislang einhellig als Trojanisches Pferd gehandelt: für den unbefangenen Anwender unsichtbar, erlaubt es umfassenden Zugriff auf den Windows-Rechner

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Von
  • Norbert Luckhardt

Das "Fernwartungs- und Spionageprogramm" NetBus wurde bislang einhellig als Trojanisches Pferd gehandelt: für den unbefangenen Anwender unsichtbar, erlaubt es umfassenden Zugriff auf den Windows-Rechner, auf dem es installiert ist. Dem entsprechend wird Netbus von fast allen Virenabwehrprogrammen als "bösartiges Programm" geführt. Mit der neuen Version "2.0 Pro" könnte sich das ändern. Nach einem Bericht von Network Week Online haben mit Sophos und F-Prot zwei Anbieter von Anti-Virus-Software erklärt, die neue Netbus-Version nicht mehr durch ihre Scanner zu brandmarken, weil es sich bei der 12$-Shareware um ein legitimes kommerzielles Produkt handele. Es ließe sich ebensogut für rechtmäßige Zwecke einsetzen wie mißbrauchen. Die aktuelle Version soll zudem "sichtbar" bleiben; allerdings heißt es, findige Hacker hätten bereits einen Tarnkappen-Patch parat.

Die Anti-Viren-Konkurrenz hält jedenfalls dagegen: NetBus wende sich auch weiterhin vor allem an junge Cracker und in einem seriösen Programm würde man wohl kaum eine Funktion zum Ausfahren der CD-Schublade finden. Auch F-Prot bietet mittlerweile bereits ein separates Update für seinen Virenscanner an, das auch NetBus 2.0 erkennt - diese Funktion soll sich aber zur Vermeidung von Fehlalarmen abschalten lassen, falls man das Tool selbst einsetzen möchte. (nl)