Netflix: Früherer EA-Manager soll Spieleabteilung leiten

Der Videostreamingdienst Netflix möchte sein Territorium erweitern: Ein ehemaliger EA- und Facebook-Manager soll die Spieleabteilung des Unternehmens anführen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 14 Kommentare lesen

(Bild: XanderSt/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Netflix hat eine Führungskraft für seine Spieleabteilung gefunden: Mike Verdu, der vorher unter anderem als Manager bei Electronic Arts und Facebooks Oculus-Abteilung gearbeitet hat, wird in Zukunft bei Netflix für Videospiele verantwortlich sein. Einen entsprechenden Bericht des Finanznachrichtendienstes Bloomberg hat Netflix mittlerweile bestätigt.

Laut Bloomberg möchte Netflix bereits im kommenden Jahr Videospiele anbieten. Dabei sollen Titel von Drittherstellern vermarktet werden, wie es beispielsweise auch bei den Abonnements von Google (Play Pass), Apple (Apple Arcade) und Microsoft (Xbox Game Pass) der Fall ist.

Unklar ist aktuell, welche Plattformen Netflix vorrangig ins Visier nehmen will. Verdu hat vor allem Erfahrung mit Mobilspielen und war unter anderem als CEO der Mobilspieleschmiede Zynga tätig. Aufwendigere Videospielproduktionen funktionieren außerdem kaum auf dem Handy, dem Tablet oder dem Smart-TV.

Dem Bericht von Bloomberg zufolge plant Netflix, die Videospiele direkt in sein bestehendes Abo zu integrieren – ein separates Abonnement oder Zusatzkosten soll es demnach zumindest vorerst nicht geben. Langfristig könnte ein umfangreiches Spieleabonnement aber eine Gelegenheit für den Streaming-Dienst darstellen, die Abopreise erneut anzuziehen. Zuletzt stiegen die Kosten im Januar.

Netflix hat sich schon mehrmals in den Videospielebereich vorgewagt: Auf der Plattform konnte man einige sogenannte "Choose your own Adventure"-Spiele wie "Minecraft: Story Mode" und "Black Mirror: Bandersnatch" spielen. Bei solchen Formaten sehen Nutzerinnen und Nutzer kurze Filmsegmente, an deren Ende sie Entscheidungen über den weiteren Fortlauf der Geschichte treffen müssen. Daraufhin bekommen sie weitere, auf ihre Entscheidungen zugeschnittene Szenen zu sehen.

Auf Videospielen basierende Serien wie "The Witcher" und "Castlevania" waren für Netflix außerdem ausgesprochen erfolgreich: "The Witcher" war lange die meistgesehene Serie überhaupt auf dem Streaming-Dienst. Die zweite Staffel erscheint am 17. Dezember.

(dahe)