Netflix macht TV-Sendern Konkurrenz

Die Online-Videothek ist laut einem Medienbericht gegen die US-Fernsehsender HBO und AMC in einen Bieterwettstreit um eine neue Serie von Regisseur David Fincher eingestiegen sein.

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Von
  • Nico Jurran

Die US-amerikanische Online-Videothek Netflix, die bislang nur fremde TV-Serien und Filme zu ihren Kunden streamt beziehungsweise auf DVD schickt, soll überraschend in einen Bieterwettstreit mit den Fernsehsendern HBO ("Boardwalk Empire") und AMC ("Mad Men") eingestiegen sein. Dies berichtet der Branchendienst Deadline. Konkret soll es um die neue Serie “House of Cards” gehen, bei der David Fincher ("The Social Network") als Regisseur und ausführender Produzent und Kevin Spacey als ausführender Produzent und Hauptdarsteller fungieren werden. Netflix äußerte sich auf Nachfrage von US-Medienvertretern bislang nicht zu dem Bericht.

Im Gespräch sind laut Deadline zwei Staffeln mit insgesamt 26 Folgen und einem Gesamtvolumen von mehr als 100 Millionen US-Dollar. Branchenexperten stufen diese Einschätzung aber als recht unwahrscheinlich ein. Üblich sei, dass zunächst eine Pilotfolge produziert und nicht gleich die gesamte Staffel geordert werde – geschweige denn zwei.

Laut New York Times hatte die Online-Videothek im vergangenen Monat einen Vertrag mit CBS geschlossen, der später jedoch widerrufen wurde. Nach dieser Vereinbarung sollte Netflix laut Zeitung für 200 Millionen US-Dollar Zugriff auf Serien wie "Medium" erhalten. Die neuesten und größten Serien wären aber hiervon (zunächst) ausgeschlossen gewesen, da CBS die in der Branche weit verbreitete Meinung vertritt, dass die Verwertung zunächst im Fernsehen stattfinden müsse. Dieses Prinzip würde mit dem Erweb von "House of Cards" durch Netflix durchbrochen werden. (nij)