Netscapes Werbekampagne verärgert Microsoft

Gary Reback, kalifornischer Rechtsanwalt, der im letzten Jahr als Streiter gegen "unlautere Geschäftspraktiken" des Quasi-Monopolisten Microsoft Prominenz erlangt hat, rückt wieder ins Rampenlicht.

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Von
  • Frank Möcke

Gary Reback, kalifornischer Rechtsanwalt, der im letzten Jahr als Streiter gegen "unlautere Geschäftspraktiken" des Quasi-Monopolisten Microsoft Prominenz erlangt hat, rückt wieder ins Rampenlicht. Zur Zeit hat er sich auf die Seite der Firma Netscape geschlagen, und wiederum geht es gegen Microsoft.

Der Softwaregigant unterstellt Netscape, sie betreibe unlautere Werbung, indem sie behaupte, ihr Webserver-Programm sei eine preiswerte Alternative zur Microsoft-Lösung.

Microsoft macht Netzwerkbetreibern zwei Angebote bezüglich Windows NT: eine "Server-Version" und eine um zwei Drittel billigere "Workstation-Version". Microsofts Webserver-Software kommt nur im Bundle mit dem teuren Server-Paket. Wer die preiswerte Workstation-Version erstanden hat, darf - so legen die bisher veröffentlichten Lizenzbedingungen Microsofts es fest - gleichzeitig nur zehn Verbindungen zum Rechner aufrecht erhalten. Wer mehr möchte, dem wird damit nahegelegt, er solle gefälligst das teure Paket erstehen und die entsprechende Software gleich mitkaufen.

Netscape wirbt nun damit, daß ihre Webserver-Software mit dem billigen Workstation-NT arbeite und macht Interessierten den Preisvorteil schmackhaft. Diese Werbekampagne sei innerhalb von zwei Wochen einzustellen, fordert Microsoft.

Gary Reback wittert darin wieder einmal den Versuch des Monopolisten, kleinere Mitbewerber einzuschüchtern. Er ließ in Sachen Netscape verlauten, man denke nicht daran, die Werbung in anderer Weise zu formulieren und sich dem Versuch Microsofts zu beugen, über Lizenzbedingungen Einfluß auf die Anwendung des Produkts zu nehmen. (fm)