Neue Funktechnik UWB in den USA zugelassen

In den USA sorgt die Datenübertragungstechnik UWB für einige Aufregung; jetzt hat die Regulierungsbehörde FCC auch einer kommerziellen Nutzung zugestimmt.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

In den USA sorgt die drahtlose Datenübertragungstechnik UWB (Ultrawideband) erneut für Aufregung. Nachdem die staatliche Regulierungsbehörde FCC (Federal Communications Commission) in dieser Woche eine eingeschränkte kommerzielle Nutzungserlaubnis für UWB erteilt hat, melden vor allem Vertreter von Fluggesellschaften und Mobilfunkbetreibern sowie das US-Verteidigungsministerium Zweifel an der Richtigkeit dieser Entscheidung an. Hervorgehoben werden erneut mögliche Gefahren, die durch Interferenzen zwischen den verschiedenen Anwendungen (Mobilfunk, GPS, Radar) entstehen könnten, da UWB nicht nur einen bestimmten Frequenzbereich, sondern das ganze Frequenzspektrum zwischen einem und mehreren Gigahertz nutzt.

Vor allem deswegen hat die FCC ihre Erlaubnis auch eingeschränkt und die kommerzielle Nutzung der UWB-Technik nur für Anwendungen erlaubt, die oberhalb von 3,1 Gigahertz arbeiten. Während herkömmliche Funkstationen eine Trägerwelle nutzen oder schmalbandig senden, arbeitet UWB mit so genannten gepulsten Signalen. Jeder Puls dauert dabei nicht länger als eine Milliardstel Sekunde und ähnlich wie bei einem ultraschnellen Morsecode enthält die Abfolge der Pulse die zu übertragende Information.

Unternehmen wie der Elektronik-Gerätehersteller Sony oder der Automobil-Konzern DaimlerChrysler begrüßten unterdessen die Entscheidung der FCC. Für sie bringt die neue Technik zahlreiche Vorteile: Vor allem ist UWB sehr sparsam im Energieverbrauch, weshalb sich künftig bedeutend kleinere Bauteile in mobilen Geräten wie Handys verwenden ließen; auch lassen sich die gepulsten Signale leichter verschlüsseln und nur schwer abhören.

DaimlerChrysler will die Technik vor allem für seine neuen, radarähnlichen Sicherheitssysteme nutzen, bei denen Bremsen und Sicherheitsgurte von Fahrzeugen automatisch aktiviert werden, wenn eine Kollision bevorsteht. Und die Firma PulseLINK wirbt schon jetzt für ihren UWB-Chipsatz Fantasma, der eine Übertragungsrate von bis zu 60 MBit/s ermöglichen soll und damit eine ernst zu nehmenden Konkurrenz zu den gerade erst erscheinenden Produkten der neuen WLAN-Generation 802.11a darstellt. (pmz)