Neue Handy-Prozessoren von Freescale und ST mit AMD-Grafik

Freescale und AMD stellen die Adapt-II-Plattform mit i.MX-Prozessor und Imageon-Grafikbeschleuniger vor; ein solcher Grafikkern steckt auch im Nomadik STn8820.

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Der STn8820 von ST nutzt wie die Adapt-II-Plattform von AMD und Freescale Imageon-Grafikkerne

Hochintegrierte Systems-on-Chips (SoCs) ermöglichen den Bau besonders kompakter und preiswerter Handys und Multimedia-Smartphones. Auf dem Mobile World Congress in Barcelona hatte bereits Nvidia den APX 2500 vorgestellt, nun kündigen STMicroelectronics mit dem STn8820 sowie Freescale und AMD mit der Adapt-II-Plattform ihrerseits Handy-Prozessoren an. Beide nutzen die Imageon-Grafikkerne, die mit der Übernahme von ATI nun unter AMD-Flagge segeln und etwa auch im Qualcomm MSM7200/7500 zum Einsatz kommen.

Im STn8820 stecken laut ST unter anderem ein ARM1176JZF-Kern mit 256 KByte L2-Cache, 1 MByte eSRAM-Puffer und Speichercontrollern für DDR-SDRAM sowie NAND- und NOR-Flash-Speicher, Grafikbeschleuniger für 3D- und 2D-Daten, Imaging (Kamera, samt Interface), Video, ein Display-Controller, Card-Reader-Controller (für SD/SDIO- und MMC-Karten sowie Memory Sticks), ein USB-2.0-OTG-Interface, Drehgeber-Encoder und Tastatur-Controller. Der Videobeschleuniger soll MPEG-4 Simple Profile mit bis zu 720p und 30 Bildern pro Sekunde abspielen und komprimieren können sowie die Kompressionsformate H.264, VC-1, MPEG-2 und DivX immerhin bis SDTV-Auflösung und 30 fps unterstützen. Der ARM-Kern soll bis zu 528 MHz Taktfrequenz erreichen.

Die von AMD Adapt II getaufte Demo-Plattform kombiniert unter anderem einen Freescale i.MX31 mit einem Imageon M180. In künftige i.MX-Prozessoren will Freescale eine so genannte OpenVG-Grafik von AMD integrieren.

Grafikkerne werden in die Handy-SoCs oft nicht in Form eines physischen Halbleiterchips, sondern als so genannter IP-Core integriert. IP steht für Intellectual Property (geistiges Eigentum): Der Hersteller des SoC bekommt dabei vom Entwickler des Grafikkerns die Lizenz, diesen zu nutzen. Ob der Handy-Hersteller die zusätzlichen Grafikfunktionen später nutzt, steht auf einem anderen Blatt; so regen sich zurzeit beispielsweise Käufer einiger neuer HTC-Smartphones darüber auf, dass HTC keinen Treiber für den im Qualcomm-Chip integrierten Imageon-Grafikkern mitliefert und deshalb die Grafikausgabe dieser Geräte teilweise sogar langsamer läuft als bei älteren Modellen. (ciw)