Neue Linux-Treiber von ATI nun auch für x86_64

Die neuen Grafikkarten-Treiber von ATI für Linux unterstützen nun auch die x86_64-Architektur (AMD64, Intel EM64T). Zudem funktionieren die Treiber jetzt auch mit dem in neueren Distributionen vorhandenen X-Window-System Xorg 6.8.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

ATI hat neue Treiber für seine Grafikkarten herausgegeben -- und bietet nun auch Versionen an, die unter Linux neben "normalem" 32-Bit-Linux auch die x86_64-Architektur unterstützen. Unter Linux wird die 64-Bit-Implementation für die AMD64- oder Intels AMD-ähnliche EM64T-Architektur x86_64 genannt.

Linux-Anwender mussten bisher auf 32-bit Distributionen ausweichen, wenn sie 3D-Beschleunigung oder den TV-Ausgang neuere ATI-Grafikchips nutzen wollten. Zwar gab es auch schon vorher passende Open-Source-Treiber für 64-Bit-Linux in X.org. Diese ermöglichen 3D-Beschleunigung jedoch nur bis zur 9200-Serie von ATI; auf schnelleren Modellen beschränkt sich der Treiber auf 2D-Darstellung und Video-Beschleunigung. Die Möglichkeiten beim Zweischirmbetrieb sind hier eingeschränkt und der TV-Ausgang lässt sich meist nicht verwenden.

Die neuen Linux-Versionen der ATI-Treiber arbeitet mit XFree86 4.3, aber auch mit der aktuellen Version 6.8 des X-Window-Systems von X.org zusammen, das in Distributionen wie Fedora Core 3 und Suse 9.2 eingesetzt wird. Auf denen ließ sich der ATI-Treiber bisher nicht zuverlässig verwenden. Die Closed-Source-Treiber stellt ATI als RPM-Archiv bereit. Sie unterstützen die aktuellen PCI- und PCIe-Grafikchips seit Beginn der 9000-Serie.

Für den 3D-Betrieb muss man ein Kernel-Modul passend zum verwendeten Kernel übersetzen -- das ist bei jedem Kernel-Update erneut fällig. Mit neueren Kernel macht dies jedoch gelegentlich Probleme, für Linux 2.6.10 benötigt man beispielsweise einen Patch. Viele Installationshürden umgeht man mit speziell für die Distributionen vorbereiteten Paketen aus anderen Quellen. Die gab es für die Vorversion beispielsweise für Debian, Fedora und Suse. (thl)