Neue Perspektiven für Hagenuk

Der von zwei Insolvenzen gebeutelte Kieler Telefonhersteller Hagenuk ist nun in niederländischen Händen.

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Für den von zwei Insolvenzen gebeutelten Kieler Telefonhersteller Hagenuk gibt es neue Perspektiven. Die Nedworks Electronics Group (Niederlande) übernahm am Donnerstag den Produktionsbereich von Hagenuk mit etwa 150 Beschäftigten. Am 19. April hatte bereits die ebenfalls in den Niederlanden ansässige CPS Europe B.V. die Sparten Entwicklung und Konstruktion mit etwa 50 Mitarbeitern übernommen. Insolvenzverwalter Hans-Jürgen Beil erklärte, damit gebe es beste Chancen, alle 290 Beschäftigte der alten Hagenuk GmbH wieder in Lohn und Brot zu bringen.

Der Präsident von Nedworks, Kees Hage, sagte, sein Unternehmen zähle zu den drei größten Elektronik-Herstellern in Europa. Mit der Übernahme der Hagenuk-Produktion könnten den Kunden im schnell wachsenden Telekommunikationssektor breit gefächerte Dienstleistungen angeboten werden. Er gehe von einem Umsatzpotenzial von 60 Millionen Mark in Kiel aus.

Die gesamte Nedwork-Gruppe hat nach Angaben von Hage 1300 Mitarbeiter und erwartet in diesem Jahr einen Umsatz von umgerechnet 270 Millionen Mark. Eigentümer von Nedworks seien zwei holländische Großbanken. Über die Kaufsumme für Hagenuk machte Hage keine Angaben.

Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Rohwer begrüßte die Entwicklung bei dem Kieler Traditionsunternehmen, dessen Zukunft an einem seidenen Faden gehangen habe. Jetzt habe es wieder Zukunftsperspektiven. Das Land habe mit einer Bürgschaft die Fortführung des Unternehmens sichern können. Zuletzt stagnierte aber nicht nur die Entwicklung neuer Produkte, sondern sogar die Pflege von erfolgreichen Geräten wie dem ISDN-Adapter DataBox SpeedDragon. (dz)