Neue Technologie soll HDTV zum Durchbruch verhelfen

Amerikanischen Forschern ist es gelungen, die für High Definition TV (HDTV) benötigten Daten im analogen TV-Signal zu verstecken.

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Von
  • Nico Jurran

Amerikanischen Forschern ist es gelungen, die für High Definition TV (HDTV) benötigten Daten im analogen TV-Signal zu verstecken.

Trotz des enormen Gewinns an Bildqualität gegenüber der amerikanischen Analog-TV-Norm NTSC ("National Television System Committee", gerne auch scherzhaft "Never The Same Color" genannt) hat High Definition TV (HDTV) in den USA bislang einen schweren Stand: Das digitale Fernsehen benötigt kostbare Bandbreite, zudem sind besondere Fernsehgeräte zur Wiedergabe nötig.

Doch obwohl derzeit noch 120 Millionen gewöhnliche Fernseher in US-Haushalten stehen, hat der amerikanische Kongress beschlossen, dass HDTV bis zum Jahre 2006 der neue US-Standard werden soll – ein Plan, der der Industrie zunehmend Probleme bereitet.

Die Lösung könnte nun aus dem Labor des US-Energieministeriums in Los Alamos kommen: Dort ist es Forschern gelungen, einen Algorithmus zu entwickeln, mit dem sich die HDTV-Daten – sozusagen Huckepack – auf den analogen Signalen übertragen lassen. Vorteil dieser Methode: Analoge Ferseher können weiterhin ungestört das gewöhnliche TV-Signal empfangen, HDTV-Geräte entschlüsseln daraus hingegen ein Vollbild mit einer Auflösung von bis zu 1280 mal 720 Pixel.

Versteckt werden die HDTV-Daten in den von Spielfilmen bekannten schwarzen Balken, welche dann allerdings grau sind. Nach Angaben der Wissenschaftler müssen die Sendeanstalten, die die neue Technik einsetzen wollen, nur minimale Änderungen an ihrer Technik vornehmen; existierende HDTV-Fernseher sollen sogar nur ein Software-Update benötigen.

Technikbegeisterten Europäern dürfte diese Übertragungsmethode an die so genannte "PAL Plus"-Technik erinnern, die ebenfalls die schwarzen Balken nutzte, um zusätzliche Informationen zu übertragen. Allerdings ging es dabei darum, eine vollzeilige Breitbilddarstellung zu ermöglichen. Der erste Spielfilm in diesem Format wurde am 17. August 1994 ausgestrahlt. Doch PAL Plus hat sich bis heute nicht durchgesetzt, da die notwendigen Empfangsgeräte verhältnismäßig teuer sind und zudem nur wenige Fernsehsendungen in diesem Format ausgestrahlt werden.

Ursprünglich war die in Los Alamos eingesetzte Technik entwickelt worden, um Bilder von Nuklearbomben-Tests zu übermitteln. Da dem Labor allerdings ein Patent auf die Technik erteilt wurde, soll sie nun an Fernsehsender und ihre Ausstatter lizenziert werden. (nij)