Neue Telefon-CDs angekündigt

Auf Grundlage der offiziellen Datenbestände der Telekom wollen Anbieter im April neue Telefon-CDs offerieren.

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Von
  • Frank Möcke

Nachdem die Telekom ihre Preise für die Aushändigung der aktuellen Daten angesichts einer drohenden Mißbrauchsverfügung seitens des Bundeskartellamtes drastisch gesenkt hat, kündigt der Mannheimer CD-ROM Verlag TopWare für April die neue Version seiner Telefonbuch-CD-ROM "D-Info" an.

Topware hatte nach eigenem Bekunden bislang die Datensätze manuell in China erfassen lassen und sich den Zorn der Telekom zugezogen. Vor allem die Rückwärtssuche (nach Eingabe der Telefonnummer kann der zugehörige Namenseintrag ermittelt werden) hatte Anlaß geboten, wegen Verstoßes gegen Datenschutzbestimmungen den Vorwurf der Wettbewerbswidrigkeit zu erheben. Topware war daraufhin nach Österreich ausgewichen und vertrieb die D-Info über eine rechtlich vom Stammsitz unabhängige Firma. Im weiteren kam es zu andauernden Streitigkeiten mit Konkurrenten, so mit der von Topware abgespaltenen Firma des Dorstener Programmiers Boris Polenske, "Klicktel". Sie hat ebenfalls für April zum Preis von zirka 30 DM ein ähnliches Produkt angekündigt.

Bei einem Verkaufspreis von zirka 50 DM soll die Topware-CD neben 40 Millionen Originalteilnehmereinträgen unter anderem individuell konfigurierbare Tarifvergleich von Call-by-Call- oder Preselect-Tarifen der wichtigsten 20 Telekommunikationsunternehmen ermöglichen, inclusive Update-Option per Internet.

Das Erstellen privater Telefonbücher, Aktualisieren von EMail-Adressen sowie den Datenexport in über 20 Dateiformate und umfangreiche Sortierfunktionen versprechen die Mannheimer ebenfalls. Die "Volltextsuche in beliebigen Feldern" soll anscheinend die umstrittene Rückwärtssuche ersetzen. Weil die endgültige Feature-Liste noch nicht erstellt worden sei, hielt sich Topware auf Nachfrage hin bedeckt.

Der dritte namhafte Anbieter, der Garbsener Teleinfo-Verlag, schlägt sich noch mit Datenschützern herum. Für seine elektronische Auskunft läßt er mittels elektronischer Kameras an öffentlichen Straßen und Plätzen gelegene Häuser und Hausgrundstücke fotografieren. Ein mit mehreren Weitwinkelkameras und zwei Normalkameras ausgestatteter PKW befährt öffentliche Straßen und Plätze und fotografiert die links und rechts sowie in Fahrtrichtung gelegene Umgebung in kurzen Zeitabschnitten. Die Bilder werden auf Festplatte gespeichert. Gleichzeitig ermittelt die Technik im Fahrzeug ständig mittels Satellitentechnik die geostationäre Position des Fahrzeugs im Augenblick der Fotografie und speichert diese zusammen mit dem Bildmaterial ab. Über Umfang und Erscheinungsdatum eines Endprodukts ist noch nichts bekannt. (fm)