Nikon Z6III kommt mit teilweise gestapeltem Vollformatsensor

Die Z6III kombiniert einen leistungsstarken Expeed 7-Prozessor mit dem weltweit ersten teilweise gestapelten Vollformat-CMOS-Sensor.

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(Bild: Nikon)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Thomas Hoffmann
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Nikon erweitert seine Z-Serie um das Modell Z6III, eine Vollformat-Hybridkamera. Die kompakte Z6III vereint Features der beiden Topmodell Z8 und Z9. Der Kamerasensor liefert dieselbe Auflösung wie das Vorgängermodell (24,5 Megapixel), bietet nun aber interne Videoaufnahmen bis 6K/60P (N-Raw). Durch ihre kompakten Abmessungen (139 × 102 × 74 mm, 760 g) und das abgedichtete Gehäuse ist sie besonders für Fotografen und Videofilmer geeignet, die eine kleine, robuste Ausrüstung bevorzugen.

c't Fotografie 3/24

Die Z6III nutzt in ihrem kompakten Gehäuse Technik aus den Topmodellen Z8 und Z9.

(Bild: Nikon)

Die Z6III ist mit einem teilweise gestapelten Vollformat-CMOS-Sensor ausgestattet, der speziell für dieses Modell entwickelt wurde. Details konnte uns Nikon zur Technik nicht mitteilen, auf einem Schaubild zeigten sich die gestapelten Bereiche an der oberen und unteren Kante des Bildsensors. Gestapelte Sensoren (stacked sensors) bieten den Vorteil, dass sie sich durch kurze Signalwege besonders schnell auslesen lassen. Dazu soll der Sensor das beste Rauschverhalten und die höchste High-ISO-Leistung aller aktuellen Nikonkameras bieten.

Der Sensor soll zudem eine hohe Bildqualität, einen großen Dynamikumfang und sehr gute Farbtreue liefern. Unterstützt wird er vom EXPEED-7-Prozessor, der auch in den Profimodellen Z8 und Z9 zum Einsatz kommt. Diese Kombination ermöglicht schnelle Autofokus-Berechnungen und Bildwiederholraten des elektronischen Suchers. Fotografen können so bis zu 120 Bilder pro Sekunde ohne Rolling-Shutter-Verzeichnung aufnehmen.

Die Kamera bietet eine 5-Achsen-Bildstabilisierung, die bis zu acht Blendenstufen kompensieren soll. Eine Fokusmessfeldstabilisierung arbeitet speziell auf dem Bereich des aktiven Messfelds.

Videofilmer können 6K- (Raw) und 5,4K- (YUV) Material direkt von der Kamera liefern oder detailreiche 4K-UHD-Videos mit 6K Oversampling direkt in der Kamera erstellen. Tonaufzeichnungen sind über ein internes Mikrofon oder extern über Line-In möglich. Hier bietet die Kamera Funktionen für die Dämpfung, den Übertragungsbereich und einen Windgeräuschfilter.

Nikon stellt besonders den hellen, hochauflösenden Sucher heraus. Er deckt den DCI-P3-Farbraum ab, der besonders bei Video ein Rolle spielt.

(Bild: Nikon)

Die Z6III verfügt über den hellsten elektronischen Sucher (4000 Nits, 0,5 Zoll) in ihrer Klasse und deckt den großen DCI-P3-Farbraum ab. Hiervon profitieren Fotografen und Videofilmer, die bereits bei der Bildkomposition und Aufnahme einen guten Eindruck des Ergebnisses bekommen. Auch die hohe Auflösung von 5,7 Mio. Bildpunkten (UXGA) trägt dazu bei.

Bei der Motiverkennung setzt Nikon auf die Technik der Z8. Zusätzlich zum Autofokus funktioniert diese auch bei manuellem Fokus, ein Feature, das Nikon erstmals mit der Retrokamera Zf präsentierte. Dank des großen ISO-Bereichs des Sensors und der AF-Empfindlichkeit von bis zu –10 LW kann man auch bei wenig Licht noch sicher scharfstellen. Bereits die Z8 zeigte in unserem Test, wie leistungsfähig der Autofokus in der Dunkelheit arbeitet.

Der dreh- und klappbare Bildschirm der Z6III erleichtert Aufnahmen in Bodennähe und über Kopf.

(Bild: Nikon)

Als Display setzt der Hersteller auf einen vollständig schwenkbaren Touchscreen mit 2,1 Mio. Bildpunkten. Nikon verabschiedet sich hier vom komplexen Klappmechanismus, wie er etwa an der Z8 zu finden ist.

Gespeichert wird über zwei Kartensteckplätze, von denen einer CFexpress-Typ-B-Karten oder XQD-Karten aufnimmt und der andere UHS-II-SD-Karten.

Als externe Schnittstellen bietet die Z6III einen Typ-C-USB-Anschluss und HDMI Typ A. Drahtlos kommuniziert die Kamera über Wi-Fi und Bluetooth.

Nikon plant, die Z6III zukünftig mit dem Nikon Imaging Cloud-Service zu unterstützen. Dieser ermöglicht Firmware-Updates direkt auf die Kamera und die Speicherung von Bildern der Kamera in der Cloud. Außerdem bietet der Service exklusive Bildprofile. Andere Kamerahersteller wie Leica bieten dies über die Kamera-Apps auf dem Smartphone an. Der genaue Starttermin des Services ist bislang nicht bekannt.

Die Nikon Z6III soll ab Ende Juni 2024 erhältlich sein. Die unverbindliche Preisempfehlung für das Kameragehäuse liegt bei 3.000 Euro. Verschiedene Kits mit Objektiven werden ab 3.630 Euro angeboten. Die Vorgängerin Z6II soll weiterhin im Handel bleiben.

(tho)