Computex

Neue Xeons für kleine Server und Microserver

Zusammen mit den Haswell-Prozessorversionen für Notebooks, Ultrabooks und Desktop-PCs stellt Intel die ersten Server-Varianten als Baureihe Xeon E3-1200 v3 vor.

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Die Xeon-Baureihe E3-1200 ist eng mit den jeweils aktuellen Core-i7-Prozessoren für Desktop-PCs verwandt, aber eben doch ein bisschen anders: Im Verbund mit bestimmten Chipsätzen der Serie C200 erlaubt Intel den Einsatz des Hauptspeicher-Fehlerschutz ECC, außerdem gibt es besonders sparsame Dual- und Quad-Core-Typen. Für die P-Varianten der eingebauten Xeon-GPU gibt es zertifizierte Treiber für bestimmte Workstation-Anwendungen.

Tyan S5530 mit Fassung LGA1150, Chipsatz C222 und 10-GbE-Controller Broadcom BCM57810S.

(Bild: Tyan)

Fast gleichzeitig mit den Haswell-Prozessoren für Desktop-PCs, also Core i7-4000 und Core i5-4000, startet nun die Xeon-Baureihe E3-1200 v3. Diese Prozessoren stecken ebenfalls in Gehäusen für die Fassung LGA1150. Mainboard-Hersteller wie Supermicro oder Tyan haben bereits eine Reihe von Serverboards mit den passenden Chipsätzen C222, C224 und C226 angekündigt. Diese sind wiederum eng mit den Serie-8-Chipsätzen verwandt; damit zieht nun etwa auch USB 3.0 in die Server-Plattform ein.

Für die zuerst vorgestellten Mitglieder der Familie Xeon E3-1200 v3 nennt Intel Listenpreise zwischen 193 und 774 US-Dollar. Der schnellste E3-1285 v3 taktet mit 3,6 GHz (Turbo 3,8 GHz, nach anderen Angaben 4 GHz) und enthält eine "Data Center Graphics", die sich per OpenCL 1.2 oder Intels Media SDK – mittlerweile auch für Linux verfügbar – für Spezialaufgaben wie Transcoding oder Game-Streaming nutzen lässt. Der 84-Watt-Prozessor kostet 682 US-Dollar, eine niedriger taktende 65-Watt-Version 774 US-Dollar.

Die neuen Chipsätze enthalten USB-3.0-Controller und bis zu sechs SATA-6G-Ports.

(Bild: Intel)

Für Brot-und-Butter-Server ist eher der Xeon E3-1230 v3 für 240 US-Dollar ohne GPU gedacht, der es auf 3,1 GHz bringt (Turbo: 3,5 GHz). Er ist mit 80 Watt spezifiziert. Weil alle Typen bei geringer Rechenlast ihre Leistungsaufnahme weit drosseln, lohnen sich die teureren Versionen mit niedrigerer Thermal Design Power (TDP) und wesentlich weniger Rechenleistung nur für spezielle Einsatzbereiche, etwa dicht gepackte Microserver. Eine höhere Effizienz stellt sich bei Systemen mit solchen Prozessoren erst dann ein, wenn sämtliche Komponenten auf Sparsamkeit getrimmt wurden, insbesondere Mainboard und Netzteil.

(Bild: Intel)

Als besonders sparsame Versionen gibt es unter anderem den Quad-Core Xeon E3-1265L v3, der vier Kerne (acht Threads) und eine GPU vereint und bei 45 Watt TDP 2,5 GHz schaffen soll (Turbo: 3,1 GHz). Der E3-1230L v3 begnügt sich mit 25 Watt, taktet aber auch bloß mit 1,8 GHz (2,3 GHz Turbo) und verzichtet auf eine GPU. Schließlich gibt es mit dem Xeon E3-1220L v3 auch noch einen 13-Watt-Doppelkern ohne GPU, der aber mit lediglich 1,1 GHz taktet. Der Turbo kommt auf müde 1,3 GHz. Immerhin gibt es Hyper-Threading und einen L3-Cache mit 4 MByte Kapazität.

Auf einigen der LGA1150-Serverboards kommen Ethernet-Adapterchips der jüngsten Intel-Generation zum Einsatz, etwa der i210 oder der zum C22x passende PHY-Chip i217.

Weiterhin steuern die E3-Xeons bis zu 32 GByte RAM in Form von vier ungepufferten 8-GByte-DIMMs an. Intel erwähnt auch DDR3L mit bis zu 800 MHz (DDR3L-1600), eklärt aber nicht genau, ob nun DDR3L auch endlich mit 1,35 Volt zulässig ist oder weiter nur mit der Standardspannung von 1,5 Volt betrieben wird. Weiterhin scheint der Einsatz billiger Dual-Cores aus der Baureihe Core i3 erlaubt zu sein, ohne auf ECC-SDRAM verzichten zu müssen – Quad-Cores der Typen Core i5/i7 blockiert Intel auf C200-Boards. Technisch ist die Verknüpfung von Chipsatz und ECC-Speicher unnötig, weil der Speicher-Controller in der CPU steckt. (ciw)