Neue geheime iOS-16-Funktion schränkt iPhone angeblich je nach Standort ein

Seit iOS 16.2 soll es eine ruhende neue Funktion zur Ländererkennung im iPhone geben. Diese könnte eine Rolle spielen, wenn Sideloading eingeführt wird.

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(Bild: Anton Chernigovskii/Shutterstock.com)

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Apple hat in iOS 16 angeblich eine neue Funktion versteckt, die erkennen kann, in welchem Land sich der Nutzer gerade aufhält und die dann den Funktionsumfang des Geräts entsprechend dortiger Gesetze einschränkt. Die Entdeckung könnte im Zusammenhang mit der Einführung von Sideloading von Apps stehen, das Apple auf Druck neuer EU-Gesetze laut Medienberichten nur in Europa einführen will.

Bislang ist es so, dass sich die Länderbeschränkungen zumeist danach richten, wo die Hardware gekauft wurde oder von Softwareeinstellungen wie der Ländereinstellung abhängig sind, berichtet 9to5Mac. Das Newsblog will exklusiv erfahren haben, dass seit iOS 16.2 ein neuer Hintergrunddienst namens countryd auf iPhones installiert ist, der eine genauere und dynamische Bestimmung des aktuellen Landes ermöglicht. Bislang werde diese Erkennung aber noch nicht aktiv genutzt.

Countryd ziehe für seine Erkennung verschiedene Datensätze heran. Dazu zählen die aktuellen GPS-Koordinaten, aber auch Ländercodes nahegelegener WLAN-Router und länderspezifische Informationen, die das Gerät aus der SIM-Karte entnehmen kann. Damit dürfte es für Nutzer schwierig werden, das System zu täuschen und den Aufenthalt in einem anderen Land vorzugaukeln.

Laut 9to5Mac sei der Code so konzipiert, dass er staatliche Einschränkungen umsetzt. So ist in einigen Ländern etwa der Gebrauch von Facetime untersagt. Bislang konnten Einwohner dieser Länder die Sperren aber umgehen, indem sie ein Gerät aus dem Ausland importierten und gegebenenfalls noch eine Softwareeinstellung änderten.

Eine Art dynamisches Geofencing habe Apple aber heute schon in seine Geräte integriert, kommentieren Nutzer im Netz die Neuigkeiten. So berichten einige davon, dass Funktionen, die in ihrem Land nicht angeboten werden, auf Reisen plötzlich auftauchen und genauso schnell bei der Rückkehr ins Heimatland wieder verschwinden. Ein aktuelles Beispiel sei der Satelliten-Notruf im iPhone 14 und iPhone 14 Pro, der bislang nur in einer bestimmten Anzahl von Ländern angeboten wird.

In iOS 17 sollen angeblich die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass in Europa Apps am App Store vorbei auf das iPhone geladen werden können. So schreibt es die Europäische Union künftig vor. Apple wolle aber um jeden Preis verhindern, dass auch Nutzer in anderen Erdteilen diese Möglichkeit nutzen, vermutet 9to5Mac.

(mki)