Neuer Biochip prüft Lebensmittel

Mit einem neuen Diagnoseverfahren können Lebensmittel- oder Blutproben gleichzeitig auf mehrere Dutzend Inhaltstoffe untersucht werden.

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Von
  • Christian Persson

Mit einem neuen Diagnoseverfahren können Lebensmittel- oder Blutproben gleichzeitig auf mehrere Dutzend Inhaltstoffe untersucht werden. Das System beruht auf einem Biochip, dessen Sensoroberfläche mit Hunderten von Flüssigkeitströpfchen, sogenannten "Dots" bestückt ist. Diese wenige millionstel Millimeter kleinen Tropfen beinhalten die Analysemoleküle. Damit könne beispielsweise fremdes Erbgut in gentechnisch-veränderten Lebensmitteln festgestellt werden, aber auch Eiweißstoffe, teilte das Institut für Mikro- und Informationstechnik in Villingen-Schwenningen am Freitag mit.

Kernstück ist ein Dosierkopf, der ähnlich wie ein Tintenstrahldrucker die Nachweissubstanzen in winzigen Mengen auf einen Chip bringen kann. Jede reagiert individuell nach dem Schlüssel-Schloss-System. Falls ein gesuchter Stoff an "sein" Analysemolekül gebunden hat, kann er mit Fluoreszenz-Farbstoffen nachgewiesen werden. Aus dem spezifischem Muster auf dem Biochip lässt sich die Substanz identifizieren. Auch Tumorforscher und Gerichtsmediziner können von dem Verfahren namens "Topspot" profitieren. Die Untersuchung dauert den Angaben zufolge materialabhängig zwischen vier und acht Stunden. Hubert Bernauer von Freiburger Firma Biochip Technologies, die an der Entwicklung beteiligt war, rechnet für das nächste Jahr mit der Markteinführung. (cp)