Neuer Satellit: Letzte Prüfungen für Sentinel-2B

Die European Space Agency macht Erdbeobachtungen aus dem All zur Routine. Einen Beitrag dazu leistet der Satellit Sentinel-2B. Bevor er Anfang 2017 gelauncht wird, durften wir uns das Gerät aus der Nähe ansehen.

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Sentinel-2B im Reinraum

Satellit Sentinel-2B im Reinraum des ESTEC (European Space Research and Technology Centre)  im niederländischen Noordwijk.

(Bild: c't)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Dr. Hans-Peter Schüler

Die European Space Agency (ESA) will im Rahmen des EU-Projekts Copernicus eine kontinuierliche Erdbeobachtung aus dem All gewährleisten. Aktuell bietet die EU-Agentur weit mehr Daten über den blauen Planeten an als die NASA, und den Strom dieser Informationen will sie in Zukunft als planbare Entscheidungshilfe für Wirtschaft und Politik nutzbar machen.

Quellen der Daten sind sechs Sentinel-Missionen auf Basis eigenständiger Satelliten oder von Gerätschaften, die an Bord anderer Satelliten die Erde umkreisen. Der von Airbus Industries in Friedrichshafen gebaute Sentinel-2B soll Anfang März als Doppelgänger von Sentinel-2A in Betrieb gehen und wird derzeit im niederländischen Noordwijk auf den Start vorbereitet.

Einen genauen Blick auf die Weltraum-Kamera mit faszinierender Übertragungstechnik gewährte uns die ESA, nachdem sie das Gerät im Hochvakuum auf Funktionsfähigkeit und thermische Stabilität geprüft hatte. Bilder der Besichtigung, weitere Fotos sowie gerenderte Videos über den Satelliten im Betrieb finden Sie im Beitrag Erdbeobachtungssatellit Sentinel-2B aus der Nähe betrachtet in der aktuellen c't 26/16.

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Der Einsatz von zwei gleichartigen Satelliten verdoppelt nicht nur die Häufigkeit, mit der jeder Punkt des Beobachtungsgebiets fotografiert wird, sondern reduziert vor allem das Risiko, bei einem Gerätedefekt ganz ohne Datenfutter auskommen zu müssen. Das erweiterte Datenangebot ist wie bisher kostenlos für Jedermann abrufbar, und zwar in Gestalt der Rohdaten und von derzeit mehr als 800.000 Landkarten-Dateien. Um die Daten noch besser für konkrete Aufgaben bereit zu stellen, ist die ESA eine Kooperation mit SAP eingegangen. Der Earth Observation Analysis Service ist ein Marktplatz mit standardisierter Schnittstelle, um maßgeschneiderte Anwendungen zur Auswertung von ESA-Daten zu hosten und vermarkten.

Aus regelmäßig aufgenommenen Satellitenfotos lässt sich für jeden Landstrich ermitteln, wie oft er von Waldbränden betroffen ist.

Solche Anwendungen könnten Daten von den ESA-Servern abrufen, in der In-Memory-Datenbank HANA bereitstellen und gegen Bezahlung spezielle Auswertungen liefern. Ein Beispiel stellte die Münchener Rückversicherung vor, in dem sie Landstriche anhand von Satellitenfotos aus zahlreichen Überflügen nach der Häufigkeit von Waldbränden klassifiziert hat.

Siehe dazu auch in c't 26/16:

  • Ohne Sendepause: Erdbeobachtungssatellit Sentinel-2B aus der Nähe betrachtet

(hps)