Neuigkeiten aus Intels Roadmap

Die jetzt in Auszügen bekannt gewordene "confidential" Roadmap der 35. Woche ordnet vor allem die Prozessorlinien neu.

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Von
  • Andreas Stiller

Die jetzt in Auszügen bekannt gewordene "confidential" Roadmap der 35. Woche ordnet vor allem die Prozessorlinien neu. Der ursprünglich für Ende 2001 geplante Pentium-4-Xeon-DP (Foster) mit 2 GHz Takt wird aus der Server-Linie gestrichen und durch seinen Nachfolger mit Codenamen Prestonia ersetzt, der in 0,13 µm gefertigt wird und Anfang 2002 mit 1,8 bis 2,2 GHz und 512 KByte L2-Cache debütieren soll. Der voraussichtliche Preis der 2,2-GHz-Version beträgt rund 670 US-Dollar. Für Workstations soll es aber noch einen 2-GHz-Xeon geben.

Prestonia ist zunächst für den Dual-Prozessor-Betrieb ausgelegt. Vermutlich wird er mit Hyper Threading aufwarten. Diese bislang unter Jackson Technology kursierende Technik vereinigt mehrere logische Prozessoren auf einem Chip, die sich die Ressourcen (Caches, Funktionseinheiten) teilen. Prestoria zur Seite steht der Plumas-Chipsatz von Intel, hinzu kommen Chipsätze von Micron (Copperhead) und ServerWorks (HE-SL).

Der kleinere Desktop-Bruder in 0,13-µm namens Northwood – ebenfalls mit 512 KByte L2-Cache ausgestattet – hat weiterhin gute Chancen, noch in diesem Jahr offiziell zu erscheinen. Zwischen November und Januar liegt sein geplanter Launch-Termin, wo er mit 2 GHz (für 455 Dollar) und 2,2 GHz (615 Dollar) aufwarten soll. Für einen späteren Zeitpunkt 2002 sind dann nicht nur höhere Taktraten, sondern auch ein schnelleres Bus-Interface von 533 MHz geplant. Neben der normalen gibt es noch eine SFF-Ausführung (Small Form Faktor) mit einer geringeren thermischen Auslegung (TDP) von <45 W zunächst mit Takten zwischen 1,6 und 2,0 GHz. Die Preise der SFF-Typen liegen rund 20 Dollar über den der normalen Desktop-Versionen.

Bei den zugehörigen Chipsätzen ist zunächst der vorhandene i850-Chipsatz für Rambus und der i845 (Brookdale) für PC133 eingeplant. Die Brookdale-Unterstützung für DDR-Speicher ist weiterhin auf das erste Quartal 2002 terminiert, man munkelt aber, Intel könnte es gegebenenfalls zum Launch-Termin des Northwood vorziehen. Später im Jahr 2002 (Q3) soll es dann den Brookdale-G geben, mit integrierter Grafik sowie den Nachfolger des i850-Chipsatzes namens Tulloch. Beide unterstützen 533 MHz Bus und weisen endlich den lange verschobenen ICH4 auf mit USB-2.0-Unterstützung.

Der Pentium-III in 0,13µm (Tualatin) soll im ersten Halbjahr 2002 noch 1,4 GHz bei 133 MHz Bustakt erreichen ... und dann aussterben. Der Kern lebt allerdings als Celeron weiter, aber nur mit 100 MHz Bus.

Im Mobile-Bereich gibt es auch eine Neuordnung mit den Bereichen: Performance Mobility, Balance Mobility und Ultra Mobility, wobei jeder Bereich noch in die Marktsegmente Professional, Mainstream und Value aufgeteilt ist. Bei den Mobilen hat Intel ältere Roadmap-Termine jetzt nach vorne verlagert.

Die professionelle performante Mobilität soll zunächst Tualatin-M mit 1,13, 1,20 und im ersten Quartal 2002 dann mit 1,26 GHz gewährleisten, wo er dann vom Northwood ab dem zweiten Quartal mit 1,4 bis 1,7 GHz abgelöst wird. Im balancierten Bereich behält Tualatin-M die Vorherrschaft, so ab Juni 2002 soll hier eine 1,33-GHz-Version hinzukommen. Den Value-Bereich decken verschiedene Mobile-Celerons ab. Die 933-MHz-Version in Coppermine-T-Ausführung hat Intel auf den 1. Oktober vorgezogen. So ab Mitte nächsten Jahres wird der auch hier der Tualatin-M mit kleinerem Cache (256 KByte) mit 1 GHz als Celeron vermarktet werden. (as)