Niemand will den Klotz am Bein der Schmidtbank

Das Problem um den Direkt-Broker Consors verlagert sich zusehends von der Tochter- auf die Muttergesellschaft Schmidtbank. Die schwebe "in höchster Gefahr", titelte die Financial Times Deutschland (FTD) am Freitag.

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Von
  • Bernd Behr

Das Problem um den Direkt-Broker Consors verlagert sich zusehends von der Tochter- auf die Muttergesellschaft Schmidtbank. Die schwebe "in höchster Gefahr", titelte die Financial Times Deutschland (FTD) am Freitag. Das Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen (BaKred) habe sich schon eingeschaltet, schreibt die FTD weiter, weil die Schmidtbank ihre Tochtergesellschaft Consors noch mit viel zu hoher Bewertung in den Büchern führt. Diese Bewertung rühre noch aus einer Zeit, als die Consors-Aktie mit mehr als 160 Euro notierte. Derzeit steht der Kurs bei 13 Euro. Das BaKred hat der Schmidtbank ein Ultimatum bis zum Wochenende gestellt, um eine Lösung zu finden.

Mögliche Lösungen sind der Verkauf von Consors oder der Schmidtbank selbst. Verhandlungen liefen mit der Commerzbank, der Deutschen Bank, der HypoVereinsbank und weiteren Instituten. Sie scheiterten laut FTD allesamt daran, dass die Schmidt-Familie als Kaufpreis den überhöhten Buchwert ihrer Beteiligung forderte. Zudem haben einige der Institute schon selbst schlechte Erfahrungen mit Online-Töchtern gemacht.

Das Gerücht, die beiden Online-Broker Consors und Comdirect könnten fusionieren, hat sich nicht bestätigt. Comdirect veröffentlichte am Freitag seine Quartalszahlen, wonach der Verlust mit 12,8 Millionen Euro vor Steuern unter den Erwartungen der Analysten (19,7 Millionen Euro) geblieben ist. Bis zum Jahresende will die Commerzbank-Tochter durch Verkauf der stark defizitären Auslandstöchter in Italien und Frankreich ein ausgeglichenes Jahresergebnis erzielen. (bb)