Noch ein Beweis gegen Microsoft

Das amerikanische Justizministerium hat im Antitrust-Verfahren gegen Microsoft ein weiteres Beweismittel veröffentlicht.

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Von
  • Jürgen Kuri

Das amerikanische Justizministerium hat im Antitrust-Verfahren gegen Microsoft ein weiteres Beweismittel veröffentlicht. Der Entgegnung von Microsoft stellt das Antitrust-Department eine interne Email von James Allchin, einem der Microsoft-Vizepräsidenten, gegenüber. Der sprach sich darin vor weniger als einem Jahr gegen die Behandlung des Internet Explorer als eigenständiges Produkt aus. Damit, so schrieb er, würde Microsoft seinen größten Vorteil verlieren, den Marktanteil von Windows. Man solle über eine integrierte Lösung nachdenken.

Das Justizministerium sieht darin einen weiteren Beweis dafür, daß Windows 95 und der Internet Explorer als getrennte Produkte konzipiert worden seien. Mit der Vermarktung als Windows-Bestandteil habe Microsoft gegen den Consent Decree von 1995 verstoßen, der es der Firma verbietet, Zusammenhänge zwischen den Lizenzen von Windows 95 und anderen Produkten herzustellen. Das Recht, Windows 95 weiterzuentwickeln, bedeutet nach Auffassung des Justizministeriums noch lange nicht, daß beliebige Produkte in das System integriert werden dürften.

Microsoft-Sprecher Max Murray kommentierte, das Justizministerium interpretiere die Mail von Allchin falsch. Wenn eine Person bei Microsoft gemeint habe, daß beide Produkte integriert werden sollten, heiße das nicht, daß dies nicht schon vorher geschehen sei.

Siehe auch den Kommentar von Douglas Rushkoff über Bill Gates Marktstrategien Hört Bill Gates zu und das Gates 2002 Interview über den künftigen Ausbau des Konzerns in Telepolis. (jk)