Noctuas bester CPU-Kühler bekommt nach 10 Jahren einen Nachfolger

Der NH-D15 G2 kommt mit Noctuas neuem 140-mm-Lüfter NF-A14x25r G2. Er verringert die Temperatur um etwa 3 °C.

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Noctua NH-D15 G2 in einem Gehäuse

Im Gehäuse ist bereits die quadratische Version des NF-A14x25r G2 zu sehen.

(Bild: Noctuas)

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Inhaltsverzeichnis

Noctuas bisher stärkster CPU-Luftkühler bekommt zehn Jahre nach dessen Vorstellung einen Nachfolger: Der NH-D15 G2 ersetzt den bisherigen NH-D15. Er verwendet einen verbesserten Kühlkörper, zwei neue Lüfter vom Typ NF-A14x25r G2 (PWM), ein aktualisiertes Montagesystem und höherwertige Wärmeleitpaste.

Jahrelang hat Noctua den NH-D15 G2 verschoben, um die zugehörigen Lüfter marktreif zu bekommen. Der NF-A14x25r G2 verwendet wie der 120-mm-Lüfter NF-A12x25 einen Rotor aus Liquid Crystal Polymer (LCP). Das Material ist steifer als andere Kunststoffe und ermöglicht dadurch einen besonders geringen Laufradspalt zwischen Lüfterrahmen und Rotorspitzen. Das erhöht die Effizienz, weil Lüfter an den Rotorspitzen die meiste Luft fördern.

Noctua betont, dass der NF-A14x25r G2 nicht bloß eine vergrößerte Version des NF-A12x25 darstellt. Der 140-mm-Lüfter hat seine eigene Naben- und Rotorgeometrie. Zudem verwendet er einen neuen Motor mit Hall-Effekt-Sensor, der den Lüfter präziser und effizienter ansteuern soll. Beim Einsatz auf einem Radiator oder CPU-Luftkühler soll er den Gegendruck durch ein höheres Drehmoment ausgleichen.

Dem NH-D15 G2 liegen zwei solcher Lüfter bei. Noctua lässt sie mit einem kleinen Drehzahl-Offset von 50 Umdrehungen pro Minute laufen. Das soll sogenannte Schwebungsfrequenzen mindern, die sich als Brummen bei gleicher Drehzahl äußern.

Der Kühlerkörper nutzt derweil mehr Lamellen, acht statt wie bisher sechs Heatpipes zum Abtransport der Wärme und ist seitlich asymmetrisch aufgebaut. So soll der CPU-Kühler bei den meisten Mainboards nicht mehr den obersten PCI-Express-Steckplatz blockieren.

Noctua NH-D15 G2 (4 Bilder)

(Bild: Noctua)

Noctua legt drei Versionen des NH-D15 G2 mit unterschiedlichen Bodenplatten auf. Bei der Standardversion ist sie so geformt wie bei anderen Noctua-Kühlern – der Hersteller spricht von einer mittelstark gewölbten Kontaktfläche. Sie ist nicht komplett plan, weil die Heatspreader von Prozessoren leicht konkav geformt sind.

Gemittelt soll der Standard-NH-D15-G2 auf einem 250-Watt-Heizelement gut 3 °C kühler arbeiten als der bisherige NH-D15. Noctua gibt eine Reduktion von 41,3 auf 38,1 °C an.

Die Varianten mit niedriger Kontaktflächenkonvexität (Low Base Convexity, LBC) ist für AMD-Systeme gedacht, einschließlich der kommenden Ryzen 9000, wenn man kein Montagematerial zur versetzten Befestigung verwenden möchte. Bei dieser Kombination sitzt der CPU-Kühler mittig möglichst plan auf.

Das funktioniert beinahe genauso gut wie die Standardversion mit versetzter Montage. Letztere lohnt sich bei AMD, weil die Compute-Chiplets mit den CPU-Kernen nicht mittig unter dem Heatspreader sitzen.

Druckscanner-Bilder zeigen Kontaktflächen (2 Bilder)

Kontakt bei AMD-Prozessoren

(Bild: Noctua)

Die Variante mit hoher Kontaktflächenkonvexität (High Base Convexity, HBC) ist für Intels LGA1700-Prozessoren ab der Alder-Lake-Generation (Core i-12000) unter bestimmten Betriebsbedingungen gedacht. Auch hier kommt es darauf an, wie Nutzer ihren Prozessor betreiben.

Standardmäßig übt der LGA1700-Halterahmen so viel Druck auf die Prozessoren aus, dass sie sich langfristig leicht verbiegen. Deshalb bietet sich eine stärker konvex geformte Bodenplatte an. Die sogenannte Washer-Mod oder ein separater Kontaktrahmen reduzieren dieses Phänomen, weshalb Noctua in solchen Fällen die Standardversion des NH-D15 G2 empfiehlt.

Bei der Washer-Mod demontiert man den Halterahmen und setzt Unterlegscheiben auf das Mainboard, die den Druck reduzieren. Passende 1-mm-Unterlegscheiben packt Noctua dazu.

Generell sprechen wir hier von Temperaturunterschieden im Bereich von etwa 1,5 °C. Im Zweifelsfall sollten Interessierte einfach die Standardversion kaufen, meint Noctua.

Übersicht, welche Kühlerversion sich für welchen Prozessor eignet.

(Bild: Noctua)

Preislich hat es der NH-D15 G2 in sich: Alle drei Varianten kosten 150 Euro. Dafür bekommt man schon All-in-One-Wasserkühlungen mit großen Radiatoren, die allerdings eine Pumpe als potenzielle Lärmquelle aufweisen.

Den NF-A14x25r G2 verkauft Noctua einzeln für 40 Euro. Ein Doppelpack kostet 77 Euro – bei dem hat Noctua ebenfalls den Drehzahl-Offset eingestellt. Bisher gibt es den Lüfter ausschließlich mit rundem Rahmen. Die quadratische Version kommt voraussichtlich im September.

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