Norwegischer Verbraucher-Ombudsmann stellt Apple Ultimatum

Bis zum 1. Oktober hat Apple Zeit, dafür zu sorgen, dass Stücke aus dem iTunes Store auch auf anderen Geräten als dem iPod abspielbar sind.

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Der norwegische Forbrukerombudet (Verbraucherombudsmann) Bjørn Erik Thon hat Apple ein Ultimatum gestellt, bis zum 1. Oktober 2007 anderen Unternehmen Code bereitzustellen, sodass die Produkte des iTunes Store auch auf anderen Geräten als dem iPod abspielbar werden. Das berichtet die Financial Times. Andernfalls wollten die Verbraucherschützer vor Gericht ziehen, um eine Bestrafung und möglicherweise eine Schließung des iTunes Store in Norwegen zu erreichen.

Thon hatte im Juni vergangenen Jahres Apple in einem Brief die Sachlage aus seiner Sicht dargestellt, nachdem die Verbraucherschutzorganisation Forbrukerrådet Beschwerde eingereicht hatte. Um iTunes-Kunde zu werden, müssten norwegische Verbraucher auf fundamentale Rechte verzichten. Die Geschäftsbedingungen verstießen gegen norwegische Gesetze. Sie seien vage gehalten und schwer zu verstehen. In einer Geschäftsbeziehung mit Apples Online-Musikladen sei der Kunde benachteiligt, erläuterte Thon.

Das System zur Rechtekontrolle (DRM), das Apple für die über den iTunes Store gekauften Songs verwendet, erlaubt das Abspielen nur auf den hauseigenen iPod-Playern von Apple. Zwar ist ein Brennen der Songs als Audio-CD und das anschließend erneute Umwandeln beispielsweise in MP3-Dateien ohne DRM möglich, dies geht aber mit einem Qualitätsverlust einher. Bedenken gegen den iTunes Store hegen auch andere europäische Verbraucherschützer. Vor Kurzem haben sich Verbände aus Finnland, Norwegen, Frankreich und Deutschland darauf verständigt, sich zusammen für "verbraucherfreundliche Nutzerbedingungen für iTunes in ganz Europa" einzusetzen. (anw)