Notebook-Grafikchips von ATI und Nvidia

Futter für die 3D-Mittelklasse: ATI Radeon Mobility X1300 und X1400 sowie Nvidia GeForce Go 7400, 7600 und 7800. Die Geschwindigkeitskrone behält der Go 7800 GTX, weil ATI den X1800 noch nicht fertig gestellt hat.

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ATI und Nvidia stellen heute insgesamt fünf Grafikchips für Notebooks vor, die im Geschwindigkeits-Mittelfeld liegen und Kompromisse aus hoher Grafikleistung und niedriger Leistungsaufnahme darstellen. Sie finden Anschluss per PCI Express (PEG, PCI Express for Graphics) und lassen sich damit in alle modernen Notebooks mit Chipsätzen wie Intels Mobile 945 und 915 für den Pentium M oder Core Duo sowie ATI Xpress 200M für den AMD Turion 64 einsetzen.

ATI bringt mit dem Radeon Mobility X1300 und X1400 zwei Mittelklasse-Chips mit X1000-Kern. Sie haben zwei Vertex- und vier Pixel-Shader. Der X1300 soll den X300 beerben und läuft mit bis zu 390 MHz Chiptakt. Der X1400 ist nach Herstellerangaben als Nachfolger des X600 zu verstehen und läuft mit bis zu 445 MHz. Beide Chips verwalten bis zu 512 MByte separaten Speicher, dürften aber in der Praxis mit 32 bis bestenfalls 128 MByte Speicher ausgestattet sein. Darüber hinaus vertreibt ATI Varianten der Chips, die den Hauptspeicher als Grafikspeicher mitnutzen; lokal steht ihnen dann nur eine deutlich geringere Speicherkapazität zur Verfügung. Diese Art der Kopplung verbilligt das Grafikmodul, kostet bei 3D-Anwendungen allerdings (auch bei schneller Kopplung per PCI Express) etwas Performance. Doch das dürfte verschmerzbar sein, weil die Chips sowieso nur Grafikleistungen der Mittelklasse bieten. Deutlich schneller arbeitet der Mobility Radeon X1600 mit zwölf Pixel-Pipelines, fünf Vertex-Shadern, mindestens 128 MByte Speicher und bis zu 500 MHz Takt.

Nvidia stellt den GeForce Go 7800, Go 7600 und Go 7400 vor. Allzu viele technische Daten gibt Nvidia dazu allerdings nicht bekannt. Die Geschwindigkeit der Chips liegt somit zwischen den schon bekannten: Der Go 7300 ist ein Einstiegschip ähnlich dem ATI X1300, der nur etwa doppelt so schnell wie die integrierte Grafik moderner Chipsätze arbeitet. Den Highend-Bereich führt derzeit unbestritten der GeForce Go 7800 GTX mit 24 Pixel-Pipelines, 8 Vertex-Shadern und maximal 400 MHz Takt, der beispielsweise im Dell-Notebook XPS M170 steckt (siehe Test in c't 1/06, S. 68). ATI hat diesem Chip derzeit nichts entgegenzusetzen, ein Radeon Mobility X1800 mit ähnlichem Potenzial ist derzeit nicht im Angebot.

Das größte Problem der PCI-Express-Grafikchips ist ihre im Vergleich zu den AGP-Versionen hohe Grundlast. Während gut aufgebaute Notebooks mit AGP-Grafikchips eine Ruhelast von etwa 15 Watt erzeugten, kam kein Notebook der ersten PEG-Generation mit weniger als 20 Watt aus. Inzwischen bekommen zumindest einige Notebook-Hersteller das Problem in den Griff: Geräte wie das HP Compaq nx8220 (ATI X600) und Samsung X50 (ATI X700) geben sich wieder mit etwa 15 Watt zufrieden. Das Asus A6Vm (Nvidia 7300) erwies sich jedoch als weniger genügsam und wollte schon beim Nichtstun 21 Watt ziehen (siehe Test in c't 2/06, ab Montag, den 9. Januar, im Handel). (jow)