CES

Notebooks mit Standard-Grafikkarte ausstatten

Asus zeigt auf der CES in Las Vegas eine Lösung, handelsübliche Grafikkarten an Notebooks anzuschließen. So lassen sich die mobilen Rechner um spieletaugliche 3D-Grafik, DVI-Ausgang und sogar Surround-Sound erweitern.

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Asus zeigt auf der CES eine Lösung, um Notebooks mit handelsüblichen Grafikkarten für den PEG-Slot auszustatten. Die Grafikkarte steckt man dazu in ein externes Kästchen, das per PCI Express ans Notebook angeschlossen wird. Auf dem Notebook-Display erscheint die Grafikbeschleunigung daher nicht, sondern nur an externen Monitoren, die man an die Grafikkarte anschließt. Diese XG Station genannte Lösung hat zusätzlich einen USB-2.0-Hub und eine USB-Soundkarte mit Surround-Sound eingebaut, sodass Spiele eine angemessene Geräuschuntermalung erhalten. Auch können so Monitor, Lautsprecher/Surround-Anlage und andere USB-Geräte an der XG Station angeschlossen bleiben, wenn man das Notebook mitnimmt – eine Art einfache Docking-Station.

Die Anbindung ans Notebook geschieht per ExpressCard; Notebooks mit nur PC-Card-Schacht lassen sich nicht verwenden. Die ExpressCard-Schnittstelle umfasst außer einer PCI-Express-Lane auch einen USB-2.0-Port, sodass keine weiteren Verbindungen zum Notebook notwendig sind. Die Übertragungsgeschwindigkeit zur Grafikkarte ist allerdings auf 250 MByte/s (immerhin in beide Richtungen) beschränkt, während ein vollwertiger PEG-Slot 16 PCI-Express-Lanes und mithin 4 GByte/s übertragt. 250 MByte/s entsprechen etwa AGP-1x-Geschwindigkeit. Allerdings macht sich eine geringe Übertragungsrate zur Grafikkarte nur bei wenigen Spielen negativ bemerkbar. Die XG Station hat eine eigene Stromversorgung, doch wie stark sie ausfällt, gibt Asus noch nicht bekannt. Asus will die XG Station wahlweise mit einer Grafikkarte mit GeForce 7900GS ausliefern, die maximal etwa 50 Watt zieht – High-End-Grafikkarten benötigen allerdings deutlich mehr, etwa 100 (Nvidia 7900 GTX) bis 150 Watt (ATI X1900/X1950 XTX).

Die Grafikkarte ist als zweite im System eingebunden, die Notebook-Grafik bleibt aktiv. Das könnte zu einigen Problemen führen, beispielsweise läuft die Aero-Oberfläche von Windows Vista nur dann, wenn alle Grafikkarten den gleichen Treiber nutzen. Für einige Funktionen muss der Anwender also möglicherweise die interne Grafik und damit das Notebook-Display ausschalten.

Trotz der Nachteile dürfte die XG Station eine interessante Möglichkeit sein, ein Notebook um eine spieletaugliche Grafik, DVI- oder HDMI-Ausgang (auch für zwei Monitore) und Surround-Sound zu erweitern. Die XG Station soll im zweiten Quartal auf den Markt kommen, ein Preis steht noch nicht fest. (jow)