Novell will SCO an die Kriegskasse

Der Linux-Distributor fordert gut 25 Millionen US-Dollar, die SCO aus Unix-Lizenzen an Microsoft und Sun erzielt hat. Das Unternehmen will eine schnelle Entscheidung erreichen, da SCO kurz vor der Insolvenz stehe.

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Von
  • Oliver Diedrich

Nach IBM hat jetzt auch Novell ein Summary Judgement beantragt, um in einigen strittigen Punkten in der juristischen Auseinandersetzung mit SCO eine schnelle Klärung zu erreichen. In den angesprochenen Punkten geht es allerdings nicht um die Hauptsache – SCO und Novell streiten sich darum, wer das Copyright an Unix besitzt –, sondern um Geld aus Unix-Lizenzen.

Laut Novell stehen dem Unternehmen nach den Vereinbarungen zwischen Novell und SCO alle Lizenzgebühren zu, die mit Unix System V erzielt werden. Jetzt möchte man die gut 25 Millionen US-Dollar haben, die SCO 2003 durch die Unix-Lizenzierung an Microsoft und Sun eingenommen und mit der das Unternehmen seine Kriegskasse für die Prozesse gegen IBM und Novell aufgestockt hat. Dass die Forderung so spät kommt, begründet Novell damit, dass SCO erst jetzt Einblick in die Lizenzverträge gewährt habe; und die Angelegenheit sei besonders dringlich, da SCO kurz vor der Pleite stehe und seinen Verpflichtungen wahrscheinlich bald nicht mehr nachkommen könne. Falls das Gericht den Antrag auf ein Summary Judgement ablehnt, möchte Novell zumindest eine einstweilige Verfügung erwirken, die SCO zur Zahlung verpflichtet.

Zu den Entwicklungen in dem Streit, den SCO mit IBM, Novell und der Open-Source-Gemeinde um SCO-Rechte an Unix und angeblich unrechtmäßig in Linux übernommenen Code angezettelt hat, siehe den Online-Artikel in c't Hintergrund (mit chronologischer Linkliste zu Beiträgen auf heise online, aus Technology Review und der c't): (odi)