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Nvidia-Treiber GeForce 436.02 WHQL: Mehr Leistung und neue Funktionen

Gamescom Mark Mantel
GeForce-Treiber bringt mehr Leistung und neue Funktionen fĂŒr Turing

(Bild: Nvidia)

Nvidia hat den GeForce-Treiber 436.02 WHQL veröffentlicht, dessen Funktionen Ultra-Low Latency und Sharpen Freestyle das Spieleerlebnis verbessern sollen.

Nvidia gibt Nutzern einer GeForce-Grafikkarte neue Treiberoptionen an die Hand. Die Treiberversion GeForce 436.02 WHQL wurde im Rahmen der Gamescom 2019 vorgestellt und enthÀlt so viele Neuerungen wie schon lange nicht mehr.

ZunĂ€chst einmal stellt das Update einen Game-Ready-Treiber dar [1], der die Leistung in Apex Legends, Battlefield 5, Forza Horizon 4, Strange Brigade und World War Z verbessert. Nvidia nennt Steigerungen der fps von bis zu 24 Prozent [2]. Die Unterschiede zeigt der Chiphersteller ausschließlich anhand der Turing-SUPER-Grafikkarten.

Leistungsverbesserungen durch den GeForce-Treiber 436.02 WHQL.

Leistungsverbesserungen durch den GeForce-Treiber 436.02 WHQL.

(Bild: Nvidia)

Nvidia integriert drei neue Funktionen in den GeForce-Treiber 436.02 WHQL. Ultra-Low Latency und Sharpen Freestyle wirken wie direkte Antworten auf Radeon Anti-Lag und Radeon Image Sharpening, die AMD zur Vorstellung der Navi-Grafikkarten Radeon RX 5700 [3] mit dem 19.7.1-Treiber zur VerfĂŒgung gestellt hat.

Ultra-Low Latency ist eine Neuausarbeitung des Rendered Frame Limiter. Bisher konnten Nutzer einstellen, wie viele Frames der Prozessor vorbereiten sollte, bevor er diese zum Rendern an die Grafikkarte schickt. Damit wird die Bildausgabe zulasten der Eingabeverzögerung, dem sogenannten Input Lag, verzögert: Die CPU kann die Frames koordiniert ausgeben, dafĂŒr aber bei den vorgerenderten Frames keine Eingabebefehle mehr umsetzen. Ein Mausklick zum Beispiel kann sich dadurch um mehrere Frames verzögern.

Jetzt gibt es nur noch die Optionen "ein" (ein Frame wird vorgerendert), "aus" (Einstellung des 3D-Spiels wird ĂŒbernommen) und "Ultra". Mit Ultra schafft Nvidia die Warteschlange komplett ab. Das heißt, die CPU gibt jeden Frame sofort an die GPU weiter, um den Input Lag möglichst zu verringern. Auf der Contra-Seite sollte durch den grĂ¶ĂŸeren Kommunikationsaufwand die CPU-Last steigen.

Die Verbesserungen durch den Ultra-Low-Latency-Modus.

Die Verbesserungen durch den Ultra-Low-Latency-Modus.

(Bild: Nvidia)

Post-Processing-BildschÀrfer ohne KI

Eigentlich wurde Radeon Image Sharpening (RIS) als Konter zu Nvidias Deep Learning Super Sampling (DLSS) gesehen. Sharpen Freestyle ist jetzt noch einmal ein GegenstĂŒck zu RIS. Im Wesentlichen handelt es sich um einen Post-Processing-SchĂ€rfefilter, der ĂŒber Compute-Shader funktioniert und Bildinhalte erkennt. Kontrastarme Kanten zum Beispiel lassen sich dadurch aufwerten. Nvidia hebt hervor, dass Sharpen Freestyle im Unterschied zu RIS auch mit DirectX-11-Spielen funktioniert. Die Funktion setzt allerdings das Tool GeForce Experience voraus.

Nvidia

Der Sharpen-Freestyle-Filter funktioniert nur mit GeForce Experience.

(Bild: Nvidia)

Nvidia fĂŒhrt mit dem GeForce 436.02 WHQL eine optionale Integer-Skalierung ein, wenn die Render-Auflösung niedriger ausfĂ€llt als die native Auflösung des Monitors. Bisher wurden die Inhalte immer interpoliert, um die fehlenden Pixel aufzufĂŒllen. Dadurch entsteht eine mehr oder weniger sichtbare UnschĂ€rfe.

Eine Integer-Skalierung stellt die Farbe eines gerenderten Pixels auf mehreren Bildpunkten des Displays dar, also im 2×2-, 3×3- oder 4×4-Raster. Das funktioniert nur mit ganzzahligen Teilern: bei Ultra-HD-Monitoren (3840 × 2160 Pixel) zum Beispiel mit Full HD (1920 × 1080), aber nicht mit WQHD (2560 × 1440). Kanten sehen durch die Herangehensweise eckig, aber dafĂŒr scharf aus. Nvidia sieht daher alte Pixelspiele als Anwendungsgebiet fĂŒr die Integer-Skalierung. Bisher gibt es die Funktion nur mit den Turing-Grafikkarten der Reihen GeForce RTX 2000 und GTX 1600.

Nvidia

Die Integer-Skalierung behÀlt die BildschÀrfe bei, wirkt aber pixelig.

(Bild: Nvidia)

Zu guter Letzt ĂŒberfĂŒhrt Nvidia die 30-Bit-UnterstĂŒtzung in OpenGL-Anwendungen (10 Bit pro Farbkanal) [4]vom Studio- zum normalen GeForce-Treiber, sodass Adobe Photoshop und Co. 1,07 Milliarden statt nur 16,7 Millionen Farben ausgeben können – einen Monitor mit 10-Bit-UnterstĂŒtzung vorausgesetzt.

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[1] https://www.geforce.com/drivers/results/150348
[2] https://www.nvidia.com/en-us/geforce/news/gamescom-2019-game-ready-driver/
[3] https://www.heise.de/news/Radeon-RX-5700-Spielegrafikkarten-mit-Navi-Architektur-7nm-und-PCI-Express-4-0-4443318.html
[4] https://www.heise.de/news/Adobe-Co-Nvidia-bringt-10-Bit-Support-fuer-GeForce-Grafikkarten-4483412.html
[5] https://www.heise.de/Datenschutzerklaerung-der-Heise-Medien-GmbH-Co-KG-4860.html