Nvidia bringt neue 3D-Chips der GeForce-Reihe heraus

Der Grafik-Spezialist bringt eine Neuauflage der GeForce-Chips unter dem Label "Titanium" mit höheren Taktfrequenzen und gesteigerter Leistung.

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Von
  • Manfred Bertuch

Wer rastet, der rostet: Nach diesem Motto präsentiert der Grafik-Spezialist Nvidia eine Neuauflage der erfolgreichen GeForce-Chips unter dem Label "Titanium". Diesmal geht es weniger um neue Features als um höhere Taktfrequenzen und gesteigerte Leistung, die Nvidia durch Verbesserungen in der Fertigung erreicht.

Der GeForce2 Ti ist für aufwendige OpenGL- und DirectX-7-Spiele ausgelegt und läuft mit 250 MHz Chiptakt und 200 MHz Speichertakt. Beim Vorgänger GeForce2 Pro sind es jeweils 200 MHz für Chip und Speicher. Der GeForce3 Ti 200 ist für 175/200 MHz spezifiziert und bietet DirectX-8-Fähigkeiten wie Vetex- und Pixel-Shader. Das Flaggschiff GeForce3 Ti 500 richtet sich an Spiele-Enthusiasten und erreicht 240/250 MHz. Beide sollen den Vorgänger GeForce3 ersetzen, der für 200/230 MHz ausgelegt ist. Alle Chips der Titanium-Reihe verfügen nach wie vor über vier Pixelpipelines mit jeweils zwei Textureinheiten sowie ein 128-Bit-Speicherinterface für DDR-DRAMs.

Nvidia hebt zudem zwei Funktionen der GeForce3-Ti-Chips hervor – 3D Texturen und Shadow-Buffer –, die zwar schon beim Vorgänger vorhanden sind, aber erst durch die "Detonator XP"-Treiber freigeschaltet werden. Beide Funktionen ermöglichen neue Effekte in 3D-Szenen, wie volumetrisches Licht oder Nebelschwaden und Schatten mit weichen Konturen. Die höheren Taktfrequenzen kommen Spielen und anderen Anwendungen mit aufwendiger 3D-Grafik zugute und sorgen für einen schnellen Bildaufbau bei hohen Bildpunktauflösungen und bei aktiviertem Antialiasing für die Kantenglättung.

Interessant ist etwa ein Vergleich des GeForce2 Ti mit dem kürzlich vorgestellten Radeon 7500 des Konkurrenten ATI. Bei Tests auf einem 800 MHz schnellen Pentium-III-System mit dem OpenGL-Spiel Q3A sind beide 3D-Chips ebenbürtig und erzielen bei 1600 × 1200 Bildpunkten eine Bildrate von 52 fps (frames per second). Mit zweifachem Antialiasing fällt der ATI-Chip allerdings zurück. Im DirectX-7-Spiel Mercedes Benz Truck Racing schneidet der Radeon 7500 ebenfalls schlechter ab und erzielt nur 75 Prozent des Nvidia-Wertes von 57 fps. Bei Dragothik high des 3DMark2001, bei dem der Chip seine mit einer dreifachen Textureinheit bestückten Pixel-Pipelines ausspielen kann, ist der Radeon 7500 dem GeForce2 Ti jedoch um rund 30 Prozent überlegen.

Mit dem GeForce3 Ti 500 kann Nvidia die guten Vorgaben des Vorgängers noch einmal steigern, und zwar zwischen 7 (Giants) und 15 Prozent (Q3A). Besonders eindrucksvoll spielt er seinen höheren Durchsatz in Nature aus, bei dem er auf einem 1,4-GHz-Pentium-4-System den GeForce3 mit 40 fps um 20 Prozent übertrifft. Der DirectX-8-Stress-Test des 3DMark2001 setzt zahlreiche Vertex- und Pixel-Shader-Effekte ein. Details zu den Chips und ausführliche Test-Ergebnisse bringt c't in Ausgabe 21/2001 (ab Montag, dem 8. Oktober im Handel).

Produkte mit den Titanium-Chips sollen in den nächsten Monaten mit 64 MByte DDR-DRAM unter anderem von Elsa, Asus und Sparkle erscheinen. Grafikkarten mit dem GeForce2 TI werden 350 bis 370 DM kosten. Gainward kündigt etwa die GeForce2 Ti XP/500 an, für die der Hersteller dank speziellem Platinen-Layout und schnellen 4-ns-Speicherchips sogar den sicheren Betrieb mit 270/250 MHz garantiert. Das Produkt verfügt zudem über Video-Ein- und -Ausgang sowie eine Video-Editing-Software und soll für unter 400 Mark in den Handel kommen. Karten mit dem GeForce3 Ti 200 und 500 kosten rund 650 beziehungsweise 950 Mark. (Manfred Bertuch) (jk)