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Nvidia prÀsentiert GeForce GTX 580

Martin Fischer

Nvidias GeForce GTX 580 ist flinker und etwas sparsamer als die GeForce GTX 480.

Die knapp 27-Zentimeter lange High-End-Grafikkarte belegt durch ihr KĂŒhlsystem zwei GehĂ€usesteckplĂ€tze.

Nvidia bringt mit der GeForce GTX 580 die derzeit schnellste Single-GPU-Grafikkarte auf den Markt, deren 3D-Performance auch zum Spielen auf großen 30-Zoll-Bildschirmen mit 2560 Ă— 1600 Bildpunkten und maximaler Detailstufe ausreicht. Wie Nvidia gegenĂŒber heise online erklĂ€rte, wird das Unternehmen bis zur Vorstellung [1] der Kepler-Grafikchips in der zweiten HĂ€lfte des kommenden Jahres keine schnelleren Single-GPU-Grafikkarten mehr vorstellen.

Ein Blick auf die Spezifikation der GeForce GTX 580 offenbart einen GF110-Grafikchip mit 512 Shader-Rechenkernen, 64 Textureinheiten und 48 Rasterendstufen. Bis auf die Tatsache, dass er wie der GF104-Chip auch FP16-Texturen in einem Taktzyklus verarbeitet, ist der GF110 hinsichtlich seiner Architektur nichts weiter als ein GF100-Grafikchip [2] im Vollausbau. ZusĂ€tzlich hat Nvidia die Leckströme der Transistoren und damit die Leistungsaufnahme etwas besser im Griff als noch beim GF100, der fĂŒr Rekordwerte bei Leistungsaufnahme und Hitzeentwicklung auf der GeForce GTX 480 [3] sorgte.

Der GF110-Grafikchip besteht aus drei Milliarden Transistoren und beherbergt 512 Shader-Rechenkerne.

Die aus rund 3 Milliarden Transistoren gefertigte GF110-GPU (40 nm) der GeForce GTX 580 lĂ€uft mit 772 MHz rund 10 Prozent schneller als die einer GeForce GTX 480, die Shader-Rechenkerne entsprechend mit 1544 MHz. Insgesamt 1536 MByte Speicher sind mit ĂŒber 384 Datenleitungen angebunden, was zu einer maximalen Datentransferrate von 192,4 GByte/s fĂŒhrt. Die Video-Engine entspricht weiterhin der des GF100; die verbesserte Variante des GF104, die etwa DTS-HD Master Audio und Dolby True HD unterstĂŒtzt, hat Nvidia nicht integriert.

In den meisten anspruchsvollen Spielen ist die GeForce GTX 580 zwischen 15 und 20 Prozent schneller als die GeForce GTX 480. Einige Titel profitieren stark von der verbesserten FP16-Leistung, etwa das auf HDR-Effekte setzende Rennspiel Dirt 2. Dann sind auch Performance-Gewinne von ĂŒber 20 Prozent drin: So schafft die GeForce GTX 580 in Dirt 2 bei 2560 Ă— 1600 Pixeln mit vierfacher KantenglĂ€ttung und sechszehnfachem anisotropen Filter 69 Bilder/s (fps), eine GTX 480 kommt auf 54 fps (Radeon HD 5870: 50 fps). Metro 2033 – einer der derzeit anspruchsvollsten First-Person-Shooter – stellt die neue Karte in gleicher Auflösung und sehr hoher DirectX-11-Detailstufe mit 27 fps dar, eine GTX 480 kommt durchschnittlich auf 23 fps, die AMD-Konkurrenzkarte Radeon HD 5870 auf 21 fps. Crysis lĂ€sst sich mit einer GeForce GTX 580 in Full-HD-Auflösung und sehr hoher Detailstufe bei zweifacher KantenglĂ€ttung mit 46 fps flĂŒssig genießen.

Nvidias Technologiedemo Aliens vs. Tessellation demonstriert die Tessellation-FĂ€higkeiten der GeForce GTX 580.

Nvidia behauptet, dass die Leistungsaufnahme im Vergleich zur GeForce GTX 480 gesunken ist. Dies konnten wir mit unseren Messungen teilweise nachvollziehen: Im 3D-Spielebetrieb verheizt die GTX 580 durchschnittlich 181 Watt mit kurzzeitigen Spitzen von 297 Watt, die GeForce GTX 480 kam hierbei noch auf 207 Watt (Spitzen: 302 Watt). Beide Grafikkarten besitzen je einen sechs- und achtpoligen Stromanschluss. AMDs Radeon HD 5870 [4] ist beim Spielen mit 120 Watt im Mittel deutlich sparsamer. Im Leerlauf gibt sich die GeForce GTX 580 mit 32 Watt Leistungsaufnahme etwas bescheidener als die GTX 480 (43 Watt).

Unter Furmark-Last zieht die GeForce GTX 580 aber 10 Watt mehr aus dem Netzteil, sofern man eine Ă€ltere Version als 1.8 verwendet. Denn bei Version 1.8 drosselt Nvidia die Grafikkarte auf die halbe Taktfrequenz, um nach eigenen Angaben die Grafikkarte vor zu hoher Last zu schĂŒtzen. Laut Nvidia sollen zukĂŒnftige Treiber auch Ă€ltere Furmark-Versionen drosseln, die Möglichkeit zum Deaktivieren dieser Funktion soll den Nutzern nicht eingerĂ€umt werden. FĂŒr anspruchsvolle Spiele sei Ähnliches zunĂ€chst nicht geplant: "So far we have not seen any real world games that are affected by power monitoring or need power throttling to stay within spec."

Nvidia setzt beim GTX-580-KĂŒhlsystem auf Vapor-Chamber-Technik.

Beim ReferenzkĂŒhler setzt Nvidia nun auf Vapor-Chamber-Technik, wie sie etwa bei Sapphires Vapor-X-Radeonkarten zum Einsatz kommt. Immerhin macht der LĂŒfter nicht mehr so viel Krach wie der in der GeForce GTX 480. Im Leerlauf ist er bei 0,3 Sone kaum hörbar, in Spielen noch ertrĂ€glich (1,4 Sone). Über die zwei Dual-Link-DVI-AnschlĂŒsse und die Mini-HDMI-Buchse lassen sich maximal zwei Bildschirme gleichzeitig betreiben. Die High-End-Grafikkarte soll rund 480 Euro kosten. (mfi [5])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-1132881

Links in diesem Artikel:
[1] https://www.heise.de/news/GTC-Nvidia-gibt-Ausblick-auf-kommende-Grafikchips-1083430.html
[2] https://www.heise.de/news/Nvidias-GF100-512-Shader-Kerne-und-64-Textureinheiten-906002.html
[3] https://www.heise.de/news/Nvidia-praesentiert-GeForce-GTX-470-und-GTX-480-965390.html
[4] https://www.heise.de/news/Radeon-HD-5800-Die-ersten-DirectX-11-Grafikkarten-sind-da-789696.html
[5] mailto:mfi@heise.de