Nvidia vervollständigt Palette von DirectX-9-Chips

Mit zwei weiteren Chips und insgesamt vier Varianten bietet Nvidia jetzt auch DirectX-9-Funktionen im mittleren und unteren Preissegement an.

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Von
  • Manfred Bertuch

Mit zwei weiteren Chips und insgesamt vier Varianten bietet Nvidia jetzt auch DirectX-9-Funktionen im mittleren und unteren Preissegement an. In Ergänzung zum GeForceFX 5800 machen der GeForceFX 5600 und der GeForceFX 5200 damit die Produkt-Palette für kommende DirectX-9-Titel komplett.

Der GeForceFX 5600 (Code-Bezeichnung: NV31) ist ebenfalls im 0,13-µm-Prozess gefertigt und entspricht sowohl beim DirectX-9-Feature-Satz als auch beim Antialiasing und dem adaptiven Textur-Filter dem 5800er. Die Anzahl der Pixel Shader wurde allerdings von acht auf vier reduziert. Zudem ergibt sich aus den Angaben zum 3D-Durchsatz, dass der 5600er statt drei nur noch über einen Vertex Shader verfügt. Die Chip- und Speicher-Taktfrequenzen betragen bei der Ultra-Ausführung 350/350 MHz und bei der Standard-Ausführung 325/275 MHz.

Der GeForceFX 5200 (Code-Bezeichnung: NV34) ist dagegen ein 0,15-µm-Chip, besitzt aber ebenfalls vier DirectX-9-fähige Pixel Shader inklusive der über die DirectX-9-Spezifikation hinausgehenden Funktionen des GeForceFX 5800. Die 32-Bit-Genauigkeit bei Farbberechnungen sowie überlange Vertex- und Pixel-Shader-Programme mit 65536 beziehungsweise 1024 Befehlen sind aber in Spielen nicht praktikabel und lediglich für Spezialanwendungen interessant. Der 5200er besitzt ebenfalls nur einen Vertex Shader. Nvidia hat zudem die Kompression der Farb- und Z-Werte eingespart, was den Chip bei aktiviertem Antialiasing spürbar bremsen dürfte. Die adaptive Texturfilterung blieb dagegen auch dem 5200er erhalten. Beim RAMDAC hat man den maximalen Pixeltakt von 400 auf 350 MHz reduziert. Die Taktfrequenzen liegen bei 325/325 MHz für die Ultra- und 250/200 MHz für die Standard-Ausführung.

Im Vergleich mit den entsprechenden Chips des Konkurrenten ATI fällt auf, dass Nvidia bei den drei schnelleren Varianten deutlich höhere Speichertakte angesetzt hat, was teurere Speicherbausteine erfordert und die Materialkosten der Grafikkarten erhöht. Andererseits steigt dadurch auch die Leistung bei Antialiasing und anisotroper Filterung. Da man mit diesen Qualitätseinstellungen bei ATI zumindest im mittleren Segment (Radeon 9600) gute Ergebnisse erwarten kann, will Nvidia offenbar so besser konkurrieren können. Bei der Verarbeitung von polygonreichen Szenen ist ATI mit seinen zwei Vertex-Shadern dagegen uneinholbar im Vorteil. Im unteren Segment kann Nvidia dagegen mit DirectX-9-Funktionen punkten, während ATI hier nur DirectX-8.1 anbietet (Radeon 9200).

Entsprechende Produkte wollen Nvidias Board-Partner ab April zu Preisen ab 99 Euro für eine GeForceFX 5200 anbieten. Gainward nennt Preise von 299 Euro für die FX PowerPack! Ultra/760 XP mit 128 MByte 3,6-ns-Speicherchips und 349 Euro für die entsprechende 256-MByte-Ausführung Ultra/780 XP, die beide mit dem GeForce 5600 (ohne Ultra) bestückt sind. Für die Ultra 760/XP "Golden Sample" mit dem GeForce5600 Ultra und 2,5-ns-Speicherchips verlangt der Taiwan-Hersteller 399 Euro. Die Pro/760 XP "Golden Sample" mit dem GeForceFX 5200 Ultra und auf 350 MHz heraufgesetztem Speichertakt schlägt mit 249 Euro zu Buche. (Manfred Bertuch) / (jk)