OSDL untersucht die Ansprüche an Linux auf dem Desktop

Die Entscheidung dafür, Linux auf Desktops zu installieren, beruht laut einer Umfrage des Open Source Development Lab erst nachrangig auf Kostenerwägungen und Sicherheitsaspekten.

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E-Mail-Verarbeitung und Messaging sind die "Killer-Aplikationen" auf einem Linux-Desktop. Jedenfalls werden diese Kommunikationsfunktionen von Teilnehmern einer Linux-Umfrage in einer Rangliste der wichtigsten Anwendungen ganz oben angeordnet. Erst an zweiter Stelle folgen Büro-Anwendungen wie Textverarbeitung und Kalkulation. Browser rangieren nach den Ergebnissen einer Untersuchung der Desktop Linux Working Group des Open Source Development Lab (OSDL) auf dem dritten Platz. An der Umfrage haben im Oktober 3374 Nutzer per E-Mail teilgenommen (PDF-Datei), die unter anderem aus Newsgroups ausgewählt wurden. Etwa ein Drittel der Teilnehmer, die hauptsächlich aus Nordamerika und Europa kommen, sind Entwickler.

Als Hauptgrund für den Einsatz von Linux auf dem Desktop in den Unternehmen, in denen die Befragten beschäftigt sind, nannten sie die Nachfrage der Nutzer. An zweiter Stelle folgen positive Erfahrungen der Konkurrenten mit dem alternativen Betriebssystem. Erst auf dem dritten und vierten Platz rangieren die Betriebs- und Lizenzkosten. Eine weniger wichtige Rolle spielt die Sicherheit, die auf Platz fünf folgt. Als wichtigste Webbrowser-Plugins nannten die Befragten vorne an Macromedia Flash, danach Adobe Acrobat Reader, Open Office, Quicktime und Shockwave.

Die Forscher finden es besonders erwähnenswert, dass Linux ursprünglich als Entwicklungswerkzeug angeeignet wurde und nicht vorrangig aus Kostengründen. Die Kosten wiederum spielten eine wichtigere Rolle als Sicherheitsaspekte. Weiter habe sich durch die Ergebnisse herausgestellt, dass Linux ohne eine gute E-Mail-Anwendung schlechte Chancen hätte, auf die Desktops zu kommen, da diese Software auf allen Plattformen eine herausragende Stellung habe.

Das OSDL hat die Desktop-Arbeitsgruppe im Januar 2004 ins Leben gerufen. Im Februar dieses Jahres präsentierte sie erste Ergebnisse ihrer Arbeit in Form einer Analyse des Einsatzes von Desktop-Linux in Unternehmen. (anw)