Obama zu Merkel: Sechs Millionen zu siebentausend

Das Internet könnte erheblichen Einfluss im Bundestagswahlkampf entwickeln, doch kann man Obama wirklich mit Merkel vergleichen?

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Von
  • Peter Röbke-Doerr

In diesem Verhältnis steht einer Meldung von dpa zufolge die Zahl der Befürworter von Barak Obama seinerzeit auf dessen Online-Portal gegenüber Angela Merkels Facebook-Einträgen während des aktuellen Wahlkampfes. Die Meldung befasst sich mit der Bedeutung des Internets für den kommenden Wahlkampf hier in Deutschland und hat dazu einige Stimmen aus der Unterstützerszene der verschiedenen Parteien zusammengetragen.

So stammt beispielsweise die Empfehlung, die SPD möge sich doch auch um das Internet kümmern, vom inzwischen 81-jährigen Günter Grass. Der Literaturnobelpreisträger gibt zwar zu, das "Internet nicht zu beherrschen", gleichwohl reifte die Erkenntnis, dass "da ja einiges los sein solle".

Alle Parteien haben inzwischen ihre Online-Auftritte aufgefrischt. Die Palette reicht allerdings von locker gemachten Nachbauten des Erfolgsduos Hauser und Kienzle vom ZDF durch die FDP-Politiker Otto Solms und Otto Fricke in "Fricke & Solms", in denen FDP-Positionen an den Mann gebracht werden, bis zu eher drögen YouTube-Politiker-Reden, wie man sie zur Genüge aus dem Fernsehen her kennt.

Der Politikwissenschaftler Maik Bohne vom Internationalen Institut für Politik und Gesellschaft rät deshalb auch den Politikern, wie Obama über das Internet ihre Wahlkampf-Aktionen in der realen Welt zu organisieren: "Es geht nicht darum, einen Online-Wahlkampf zu führen", betont er, "Das Internet kann nur Knotenpunkt sein – alles, was letztlich nicht als wirkliche Aktion auch auf die Straße kommt, ist verlorene Energie." (roe)