Offizielle Beta-Version von OpenOffice 2.0 verfügbar [Update]

Die Version 2.0 des Open-Source-Officepakets bringt unter anderem das Standarddateiformat OpenDocument von OASIS und ein Datenbankfrontend. Umsteiger von Microsoft Office sollen sich einfacher zurechtfinden; die Interoperabilität sei verbessert worden.

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Von
  • Jürgen Kuri

Am heutigen Freitag hat das OpenOffice-Projekt nach diversen Entwicklerversionen die offizielle Beta für das Open-Source-Officepaket in Version 2.0 vorgelegt. Die Beta-Version von OpenOffice 2.0 ist in Englisch für Windows, Linux und Solaris verfügbar, andere Plattformen und Landessprachenversionen sollen in Kürze folgen. Mit der öffentlichen Beta-Version hoffen die Entwickler auf einen möglichst breiten Test durch die Anwender, um die neuen Funktionen zu testen und Bugs zu finden -- sie empfehlen die Beta-Version allerdings nicht für den Einsatz in Produktionsumgebungen. Von der kommerziellen OpenOffice-Variante Staroffice liegt eine Beta-Ausgabe der Version 8 bereits seit einigen Tagen vor.

Eine der wichtigsten Neuerungen in OpenOffice 2.0 dürfte das XML-Dateiformat sein, das den Standards der Organization for the Adcancement of Structured Information Standards (OASIS) entspricht. Die Organisation hat in OpenDocument Definitionen festgelegt, mit der sich Dateien aus Officepaketen zwischen unterschiedlichen Softwaresystemen und Plattformen problemlos austauschen lassen sollen.

Ausgebaut wurden auch die Datenbankfähigkeiten von OpenOffice; zu den Komponenten Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentations- und Grafiksoftware kommt in der Version 2 die Datenbank Base hinzu, die auch als Frontend für den Zugriff auf SQL-, ODBC-, dBase- und andere Datenbanken dient. Das neue Frontend soll den Umgang mit den Datenbankfähigkeiten des Officepakets erleichtern. So lassen sich nun etwa neue Datenbanken einfach per Datei-Menü anlegen. Ein Tabellenassistent soll zudem bei der Erstellung von Datenbanken Hilfestellung leisten.

Zusätzliche neue Features bestehen beispielsweise in der Unterstützung des W3C-Standards XForms für Web-Formulare, in der Nutzung von elektronischen Signaturen, in der Unterstützung verschachtelter Tabellen oder in verbesserten Import- und Export-Funktionen. Eine Multipane-Ansicht soll beispielsweise die Erstellung und Bearbeitung von komplexen Dokumenten verbessern, vor allem bei Präsentationen -- Powerpoint-Anwender sollten dadurch den Umgang mit OpenOffice einfacher finden, meinen die Entwickler. Insgesamt soll die Interoperabilität vor allem mit Microsoft Office stark verbessert worden sein; Anwender, die von Microsofts Office-Paket wechseln wollen, sollen sich in OpenOffice besser zurecht finden.

Eine Übersicht über die Features in OpenOffice 2.0 gibt das Projekt auf einer eigenen Webseite. Der Feature-Guide versammelt zudem Detailinformationen zu den Neuerungen. Weitere Hinweise zum Einsatz der Beta-Version von OpenOffice 2.0 finden sich in den Release-Notes. Die Entwickler hoffen, nun bis zur Jahresmitte eine endgültige Version von OpenOffice 2.0 fertigstellen zu können.

[Update]:
Da gegenwärtig (Freitagmittag) die Hauptserver für die Beta-Version von OpenOffice 2.0 aud Grund von Fehlern gar nicht oder wegen hoher Last nur sehr schwer erreichbar sind, sollten Interessierte zumindest zum Download der Software auf einen der Mirrorserver zurückgreifen. Dazu gehören in Deutschland, Österreich und der Schweiz folgende Server: (jk)