Smartphone verlegt? Android ermöglicht Offline-Suche nach Geräten in Deutschland

Android-Nutzende erwartet in den nächsten Tagen eine hilfreiche Neuerung: Wer sein Gerät verlegt hat, kann es künftig auch ohne Internetverbindung orten.

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Mehrere Personen warten an einer Bahnstation und sehen auf ihr Smartphone

Die Offline-Suche nach verlorenen oder verlegten Smartphones ist bald auch auf Android-Geräten in Deutschland verfügbar.

(Bild: William Perugini/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Für seine Android-Geräte rollt Google offenbar nun auch in Deutschland die Offline-Version von "Find my device" aus. Besitzer und Besitzerinnen von Android-Geräten können kurz vor der Freischaltung noch angeben, dass sie nicht teilnehmen wollen. Die Entscheidung zum Opt-Out sollten Betroffene allerdings zügig treffen.

Nachdem Google die Möglichkeit zum Finden von Geräten, auch wenn sie nicht mit dem Internet verbunden sind, im April zuerst in Kanada und den USA eingeführt hat, erhalten Android-Nutzerinnen und -Nutzer nun Mails mit der Ankündigung, dass ihre Geräte bald zum "Mein Gerät finden"-Netzwerk gehörten.

Um auch ohne Internetverbindung kompatible Geräte und Gegenstände orten zu können, greift Android auf Bluetooth zurück: Über eine Bluetooth-Verbindung mit einem Gerät, das sich in der Nähe befindet und die Standortverfolgung eingeschaltet hat, kann ein verlorenes Smartphone, Kopfhörer oder Gegenstände, die mit Tracker-Tags ausgestattet sind, lokalisiert werden. Der Standort des nahen, unbeteiligten Geräts wird an Google geschickt. "Mein Gerät finden" funktioniert also wie eine digitale Variante zur Frage "Wo wurde der Gegenstand zuletzt gesehen?".

Sobald die Funktion ausgerollt werde – für einige bereits Ende der Woche –, erhielten Android-Nutzerinnen und -Nutzer eine entsprechende Benachrichtigung. Bis dahin sei es möglich, in der Webversion anzugeben, nicht am Netzwerk teilnehmen zu wollen. Das gelte zunächst für alle Geräte, die mit der entsprechenden E-Mail-Adresse verknüpft seien, schreibt Google in der Info-Mail. "Nach der Aktivierung der Funktion kannst du jederzeit festlegen, für welche deiner Geräte 'Mein Gerät finden' aktiv sein soll." Google bietet für das Opt-out gleich mehrere Varianten. So ist es beispielsweise möglich, die offline-Funktion zu deaktivieren, online aber weiter nach eigenen Geräten suchen zu können.

Google möchte seine Kundschaft beruhigen und erklärt, die hochgeladenen Standorte der beteiligten Geräte seien gut geschützt: "Die Standorte deiner Geräte werden mithilfe der PIN, des Musters oder des Passworts deiner Android-Geräte verschlüsselt. Sie sind nur für dich und die Personen sichtbar, für die du deine Geräte in 'Mein Gerät finden' freigibst." Auch die Standortdaten der Personen, die keine PIN oder Ähnliches auf ihrem Handy haben, seien geschützt.

Google selbst habe keine Einsicht und nutze die Daten auch nicht für andere Zwecke. Ein bedachter Umgang mit der Tracking-Funktion erscheint nach den Erfahrungen mit Apples schon länger laufenden Pendants jedoch als mehr als sinnvoll. Hier war über das "Wo ist"-Netzwerk möglich, Passwörter und andere Informationen über eine Keylogger-Tastatur dank des Netzwerks fremder Geräte hochzuladen und von überall aus auszuwerten.

Für Geräte mit Android 8 oder früher ist die Funktion nicht verfügbar.

(are)