Offliner: älter, weiblich, nicht berufstätig
Fast ein Drittel der deutschen Bevölkerung ist laut einer Studie von ARD und ZDF Internet-abstinent. Besonders groß ist der Offliner-Anteil bei den über 60-jährigen Frauen. Den meisten reichen klassische Medien wie Presse, Fernsehen und Radio aus.
- Peter-Michael Ziegler
Fast ein Drittel (32,9 Prozent) der deutschen Bevölkerung ist nach Angaben der Verfasser der sogenannten ARD/ZDF-Offlinestudie 2009 (PDF-Datei) Internet-abstinent. Besonders groß ist der Offliner-Anteil demnach bei den über 60-jährigen Frauen: Knapp zwei Drittel von ihnen würden kein Internet nutzen, heißt es in der Publikation Media Perspektiven (Ausgabe 7/2009), in der die Studienergebnisse jetzt veröffentlicht wurden. Gezeigt habe sich auch, dass Offliner nicht nur älter, sondern häufig auch nicht berufstätig seien, führen die Studienverfasser weiter aus. Aber selbst wenn sie das Internet nicht nutzen würden, wüssten die meisten Offliner doch zumindest darüber Bescheid. Nur 5,9 Prozent von ihnen hätten erklärt, dass sie überhaupt keine Vorstellung vom Internet haben.
Befragt nach den Gründen, warum sie offline bleiben, erklärten 93 Prozent, dass ihnen die klassischen Medien Presse, Fernsehen und Radio ausreichen würden. 83 Prozent gaben an, sie benötigten das Internet weder privat noch beruflich. 79 Prozent sagten, sie hätten weder Zeit noch Lust, sich mit dem Internet zu beschäftigen. Weitere Gründe für eine Ablehnung waren, dass die Befragten das Geld lieber für andere Anschaffungen ausgeben (77 Prozent), viele Internettarife und -angebote verwirrend seien (49 Prozent) und dass andere Personen erzählten, die Internetnutzung könne auch frustrierend sein (48 Prozent). 34 Prozent lehnen das Internet generell ab.
Viele Offliner sehen den Angaben zufolge außerdem Gefahren im Zusammenhang mit dem Internet. 85 Prozent fürchten, das Internet könne "wie eine Sucht sein". 72 Prozent finden das Web riskant, weil es zur Verbreitung pornografischer Inhalte genutzt werde. 71 Prozent glauben, dass sich Fremde über das Internet Zugang zu persönlichen Daten verschaffen, die sie nichts angehen. Für die Studie wurden 1806 Personen ab 14 Jahren befragt – 1212 Internetnutzer und 594 Offliner. (pmz)