Offshore-Fotovoltaik in Japan

Kyocera baut 70-MW-Solarkraftwerk auf künstlicher Insel

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Der japanische Technologiekonzern Kyocera baut ab Juli im Süden Japans in der Nähe der Stadt Kagoshima das derzeit größte Solar-Kraftwerk des Landes. Die der Küste vorgelagerte Anlage wird eine Leistung von 70 Megawatt haben, auf 1.27 Quadratkilometern Fläche sollen 290.000 multikristalline Module installiert werden. Das Kraftwerk soll den Strombedarf von rund 22.000 Haushalten decken.

Japan führt ab Mitte 2012 einen neuen Einspeisetarif für erneuerbare Energien ein. Alleine von den zehn großen Energieversorgern des Landes sind deshalb bis 2020 30 weitere Solarkraftwerke in Planung. Seit 2003 gibt es mit dem "Renewable Portfolio Standard" (RPS) zwar schon eine Verpflichtung für Stromproduzenten, einen bestimmten Anteil ihres Strommixes aus Erneuerbaren EE zu decken. Außerdem gab es seit Ende 2009 auch einen einen Einspeisetarif für Überschusseinspeisung von 40 Yen (36 EuroCent) je kWh.

Doch beide Regelungen zeigten in Zeiten der Dominanz der atomaren Stromerzeugung in Japan nur geringe Wirkung. Erneuerbare lieferten vor dem Fukushima-GAU bei einer installierten Leistung von 12 GW nur 3,3% zur Elektrizitätserzeugung (Stand Ende 2009). Im Vergleich dazu: In Deutschland liefern Erneuerbare Energieträger im Jahr 11 des EEG 23% des Stroms. Daraus läßt sich die Wirksamkeit verschiedener Fördermodelle ablesen.

In Japan zeichnet sich eine Entwicklung ab, dass vor allem EE-Großanlagen für die Netzeinspeisung gebaut werden und bei Privatleuten dagegen Selbstversorgung mit Solarstrom dominiert. Nach Angaben von Kyocera bezogen bis Ende März 2012 eine Million Haushalte in Japan ihren Strom aus einer eigenen Fotovoltaik-Anlagen, entsprechend der Regelung der bisherigen Überschusseinspeisung. Zwischen April 2011 und Januar 2012 ist die Zahl der Registrierungen von Hausdach-Solaranlagen auf 215.178 gestiegen, 140% mehr als im Vorjahreszeitraum.

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Bild: Kyocera