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Online-Broker Direkt Anlage Bank in der Verlustzone

Jürgen Kuri

Die Börsenkrise hat auch der Münchner Direkt Anlage Bank hart zugesetzt.

Die Börsenkrise hat auch der Münchner Direkt Anlage Bank (DAB [1]) hart zugesetzt. Zwar bezeichnet der Online-Broker das Geschäftsjahr 2000 als "erfolgreichstes Jahr seit der Gründung, im ersten Quartal 2001 seien jedoch "schätzungsweise" nur noch 45.000 neue Kundendepots hinzugekommen, teilte die Tochter der HypoVereinsbank am heutigen Donnerstag in Frankfurt mit. Im vierten Quartal 2000 hatte die DAB noch mehr als 50.000 neue Kunden gewinnen können. Insgesamt zählt der Spezialist für Börsengeschäfte via Internet nun 463.800 Depots.

Auch im Boom-Jahr 2000 blieb der Direktbank-Konzern insgesamt in der Verlustzone. Der Gewinn vor Steuern belief sich auf 5,3 Millionen Euro, nach Steuern musste der Konzern aber einen Verlust von 3,9 Millionen Euro verbuchen. Dies bedeutet ein Verlust je Aktie von 6,8 Cent. Dabei wurde die in Frankreich erworbene Self Trade SA aus der Gewinn- und Verlustrechnung sogar herausgelassen. Diese wird erst in die Bilanz 2001 einbezogen. Die notwendigen Abschreibungen dürften das Ergebnis der Münchner nach Berechnungen des DAB-Vorstandes im Rahmen der 15-jährigen Goodwill-Abschreibungen mit insgesamt 281,2 Millionen Euro belasten.

In der AG konnte die DAB im Jahr 2000 jedoch einen Vorsteuergewinn von 13,7 Millionen Euro verbuchen. Dies bedeutet eine Versiebenfachung im Vergleich zum Jahr davor. Der Provisionsertrag belief sich dabei auf 139,1 Millionen Euro, der Zinsüberschuss auf 40,8 Millionen Euro. (jk [2])


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[1] http://www.direktanlagebank.de/
[2] mailto:jk@heise.de