Online-Händler verspricht dauerhaften iPhone-Unlock
Ein Händler bietet die permanente Entfernung der iPhone-Netzsperre an und bedient sich dafür angeblich der von Apple genutzten Methodik. Das Verfahren hat allerdings seinen Preis – und lässt Fragen offen.
Ein Verkäufer von Mikro-SIM-Stanzgeräten führt neuerdings eine dauerhafte Entfernung der iPhone-Netzsperre im Programm. Der zum Preis von 170 Dollar gehandelte Unlock eines iPhone 4, iPhone 3GS oder iPhone 3G soll auch iOS-Updates überdauern und benötigt keinen Jailbreak – stattdessen bedient sich der Anbieter "Cut Your Sim" nach eigener Angabe Apples offizieller Unlock-Methode, bei der iTunes das iPhone direkt freischaltet.
Dafür muss die IMEI eines iPhones in Apples Datenbank hinterlegt sein, erst dann entfernt iTunes die iPhone-Netzsperre bei der Aktivierung. Auf welchem Weg die IMEI des zahlenden Kunden in die Datenbank des iPhone-Herstellers gelangt, verrät Cut Your Sim allerdings nicht. Möglicherweise führt die Firma dies über eine Kontaktperson bei einem Netzbetreiber durch: Manche Mobilfunkanbieter bieten beispielsweise ein Entsperren der mit Vertrag verkauften iPhones nach Ablauf von 24 Monaten an – dafür reicht der Carrier die IMEI des Kunden an Apple weiter.
Inwiefern Cut Your Sim tatsächlich in der Lage ist, eine IMEI nach Zahlung der 170 Dollar in Apples Datenbank einzuspeisen, bleibt unklar. Ebenso gilt die Entsperrung stets nur für eine IMEI – ein Austauschgerät könnte also wieder mit einem Netlock versehen sein. Möglich ist zudem, dass Apple die auf diesem Wege eingereichten IMEIs aufspürt und aus der Datenbank verbannt, dann wären die vorübergehend freien iPhones spätestens beim nächsten iOS-Update oder nach dem Wiederherstellen erneut mit einer Netzsperre versehen.
Apple bietet das iPhone weltweit zunehmend netlockfrei an, seit Oktober 2010 auch in Deutschland. Allerdings setzen etliche Netzbetreiber, die das iPhone bei Abschluss eines Mobilfunkvertrages zu einem subventionierten Preis verkaufen, weiterhin auf die Bindung an das eigene Netz – so auch Telekom und Vodafone hierzulande. (lbe)
