Online-Shopping: das Aus für kleine Händler

Laut einer amerikansichen Studie sinkt der Anteil kleiner Firmen am Online-Shopping in den nächsten Jahren auf 6 Prozent.

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Von
  • Jürgen Kuri

In den USA soll in den nächsten Jahren der Anteil kleinerer und mittlerer Unternehmen am E-Commerce um ein Drittel zurückgehen, lautet das Ergebnis einer Studie des amerikanischen Marktforschungsunternehmens Forrester Research. Danach dürften im Jahr 2003 die kleineren Händler und Wiederverkäufer nur noch einen Anteil von 6 Prozent am Online-Shopping haben, während sie heute noch 9 Prozent für sich beanspruchen können. Im Handel ohne Internet verbucht diese Gruppe in den USA dagegen 50 Prozent aller Verkäufe.

Diese Aussicht steht ganz im Gegensatz zur weit verbreiteten Meinung, E-Commerce biete kleineren Firmen die Chance, sich gegen Großunternehmen und nationale sowie internationale Gesellschaften behaupten zu können. Solche Ansichten sind anscheinend vor allem im Interesse der Verkäufer von E-Commerce-Lösungen. Bestes Beispiel ist IBM, die in ihrer Anzeigenkampagne vor allem auf kleine Shops und hoffnungsvolle Einzelhändler als Kunden setzt. Aber der Weinladen aus der Toskana, von Großmütterchen per IBM-Server ins Internet gebracht, hat beim Online-Shopping immer geringere Chancen, glaubt man Forrester Research.

Die Gründe dafür liegen auf der Hand, meinen die amerikanischen Marktforscher. Große Unternehmen mit eingeführten Marken hätten es schlicht einfacher, auch im Internet die Kunden auf ihre Web-Seiten zu lenken -- nicht zuletzt, da sie attraktive Partner für Anzeigenkampangen und Link-Deals mit Portal-Sites seien. Außerdem wären große Firmen eher in der Lage, ausgewachsene E-Commerce-Sites aufzubauen mit Funktionen wie personalisierten Einstiegsseiten und einfacher Benutzerführung. Nicht zuletzt sprächen die Kosten gegen den Erfolg der Kleinen: Nach Forrester Research verschlingt das Einrichten eines vollständigen, professionellen Online-Shops mit Bestellsystem, Lagerverwaltung und Planungsinstrumenten für Sonderaktionen bis zu einer Million US-Dollar. (jk)