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Open Infrastructure: Airship 2.0 bündelt Komponenten für den Multi-Cloud-Einsatz

Silke Hahn

Die Komponentensammlung Cloud-nativer Projekte erlaubt das deklarative Konfigurieren, Bereitstellen und Unterhalten von Kubernetes mit neuer Kontrollschicht.

Airship, ein quelloffener Werkzeugsatz zum deklarativen Bereitstellen von Software in Cloud-Umgebungen, ist in Version 2.0 erschienen. Zu den Neuerungen gehören erweiterte Möglichkeiten der Dokumentenverwaltung, und Nutzer können nun offenbar Anwendungen in der öffentlichen Cloud sowie im eigenen Rechenzentrum mit den gleichen Workflows verwalten, unabhängig davon, bei welchem Anbieter die Ressourcen gehostet sind.

Ziel dieser Vereinheitlichung ist laut Herausgebern das schnellere Installieren und eine gegenüber der Vorgängerversion verkleinerte Kontrollinstanz. Den Aktualisierungsprozess mit Cloud-nativen Tools hat das Airship-Team laut Blogeintrag ebenfalls überarbeitet, und IT-Sicherheit habe im Zentrum gestanden beim Erstellen der neuen Hauptversion. Außerdem ermögliche das aktuelle Release das Ausrollen nativer Kubernetes-Ressourcen. Helm 3 und der Flux Helm Controller sind in Airship bereits enthalten.

Technische Grundlage des Projekts [1] ist das Umwandeln deklarativer YAML-Dateien, wie sie in Kubernetes-Umgebungen üblich sind, in betriebsbereite offene Infrastruktur. Diese soll sich sowohl in der Public Cloud als auch im eigenen Rechenzentrum einsetzen lassen, wobei Sicherheitsaspekte und das Verwalten des gesamten Lebenszyklus von Clustern berücksichtigt sein sollen. Ziel ist laut Blogeintrag die Vorhersehbarkeit, Wiederholbarkeit und Widerstandsfähigkeit der Infrastruktur über verschiedene Standorte und Upgradestufen hinweg.

Die neue Version soll den "YAML-Fußabdruck" klein halten und bei Upgrades möglichst wenige Daten duplizieren. Beim Upgrade-Prozess verweisen die Herausgeber auf einige wesentliche Neuerungen: Cloud-native Tools zum Betrieb in eigenen Rechenzentren wie Metal3 und Ironic, Kubeadm und Kustomize haben die bisherige Kontrollinstanz aus Airship 1.x abgelöst. Die neue Hauptversion erlaubt es offenbar dem für Betrieb und Wartung zuständigen Personal, Aktualisierungen mittels Airshipctl zu erledigen, wobei das Tool Kustomize dann die eigentliche Durchführung übernimmt. Die wesentlichen Airship-Komponenten befinden sich außerhalb der Kontrollinstanz. Weitere Details lassen sich dem Blogeintrag zum Release entnehmen [2].

Airship ist ein Werkzeugsatz zum Errichten von Cloud-Infrastrukturen. Der ursprüngliche Quellcode stammte von den Telekommunikationsunternehmen AT&T, SK Telecom sowie dem Chiphersteller Intel, und die Open Infrastructure Foundation (kurz: OpenInfra Foundation) nahm es 2018 als Pilotprojekt unter ihre Fittiche. Bei der Stiftung sind über 100.000 Personen aus 187 Ländern an den von ihr betreuten Open-Source-Projekten beteiligt. Die erste stabile Hauptversion von Airship kam 2019 anlässlich der Hausmesse "Open Infrastructure Summit" heraus [3]. Mittlerweile haben zehn internationale Unternehmen das Projekt im produktiven Einsatz (darunter AT&T in den USA, aber auch Anbieter aus Asien und Europa).

(sih [4])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-6026516

Links in diesem Artikel:
[1] https://docs.airshipit.org/
[2] https://www.airshipit.org/blog/airship2-released/
[3] https://www.heise.de/news/Open-Infrastructure-Summit-Neuausrichtung-der-OpenStack-Foundation-4409923.html
[4] mailto:sih@ix.de