Open-Source-Guru Richard Stallman stellt sich gegen Mono

Es sei gefährlich, auf C# und .NET zu setzen, weil die Open-Source-Community jederzeit damit rechnen müsse, einen .NET-Klon wie Mono aus patentrechtlichen Gründen nicht mehr verwenden zu dürfen, warnt der FSF-Gründer Stallman in einem offenen Brief.

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Von
  • Oliver Lau

Richard M. Stallman, der Gründer der Free Software Foundation (FSF), hat in einem offenen Brief die Pläne des Debian-Teams kritisiert, den .NET-Klon Mono fest in die Linux-Distribution zu integrieren. Dazu hatte sich das Debian-Team entschieden, um die in der .NET-Sprache C# geschriebene Notizzettel-/Wiki-Anwendung Tomboy aufnehmen zu können.

"Es ist gefährlich, auf C# zu setzen", warnt Stallman. Die .NET-Sprache führe die Open-Source-Community in die falsche Richtung und setze sie dem Risiko aus, dass der .NET-Schöpfer Microsoft irgendwann einmal die im "Original-.NET" verwendeten Techniken mit Software-Patenten schützen werde, was freie .NET-Implementierungen wie Mono in den Untergrund zwänge.

Wer heute Software in C# programmiere, müsse also morgen damit rechnen, dass er sie nicht mehr zusammen mit freien .NET-Implementierungen laufen lassen könne, betont Stallman. Deshalb sei es zwar nicht "unethisch", auf C# zu setzen, aber im Sinne der Open-Source-Community auch nicht sinnvoll – C#-Implementierungen sollten bei Linux nicht standardmäßig installiert werden. In anderen Sprachen programmierte Anwendungen seien gleichwertigen C#-Applikationen vorzuziehen. (ola)