Open-Source-Projektbörse BerliOS nutzt das Wiki-Prinzip

Die "Open-Source-Mediatoren" haben ein Projekt gestartet, in dem Open-Source-Entwickler ihre Dokumentationen nach dem Prinzip der offenen Enzyklopädie Wikipedia veröffentlichen können.

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Was sind die Unterschiede zwischen den Lizenzen GPL, MPL, LGPL, QPL und BSD? Eine Antwort darauf liefert eine Einführung des Projekts OpenFacts der Web-basierten Plattform BerliOS. Die Einführung ist der erste Beitrag des nun gestarteten Projekts von BerliOS, in dem das Prinzip der offenen Enzyklopädie Wikipedia auf Open-Source-Dokumentationen übertragen werden soll.

"Es ist etwas gewagt, aber wir glauben, dass dieser Ansatz erfolgreich sein kann. Immerhin geht es bei uns weder um Politik noch um Religion", meint Projektleiter Lutz Henckel. BerliOS habe die Weiterentwicklung der offenen Wikipedia-Software unterstützt, die nun von OpenFacts verwendet wird. Dort soll es allen Open-Source-Projekten möglich sein, ihre Dokumentation online gemeinsam zu schreiben, aber auch Vorschläge zu unterbreiten oder Fehlerprotokolle zu verwalten.

"Wir wollen auch bestehende Howtos und FAQs importieren", versichert BerliOS-Mitarbeiter Erik Möller. Dafür seien Importfilter entwickelt worden, um die vom Linux Dokumentation Project oder dem Deutschen Linux Howto Projekt erstellten Dokumente in das Wiki-Format zu konvertieren. Einige deutsche und englische Howtos wurden bereits eingespeist.

Das speziell für OpenFacts erstellte Material sei uneingeschränkt nutzbar, teilt BerliOS mit. "Nach deutschem Recht gibt es keine Public Domain", so Lutz Henckel. "Aber unsere Lizenzvereinbarung kommt dieser Rechtsform am nächsten. Wir erlauben alles, was wir erlauben dürfen." Importierte Texte stehen teilweise unter anderen Lizenzen. Eine Veränderung des Dokuments soll aber in jedem Fall erlaubt sein. "Sonst macht OpenFacts keinen Sinn."

Das neue Wiki versteht sich nicht als Konkurrenz zu existierenden Projekten, heißt es weiter. Dokumente, die mit OpenFacts erstellt wurden, könnten beispielsweise regelmäßig durch das Linux Documentation Project zertifiziert werden, was einen wesentlichen Mangel des Wiki-Prinzips beseitigen soll: die fehlende Autorität hinter den Texten. (anw)