Oracle-Datenbank ab sofort in natürlicher Sprache abfragen

Auch Oracle folgt dem KI-Trend – aber nicht dem Hype: Der Konzern veröffentlicht stattdessen viele konkrete Funktionen in seinen bestehenden Angeboten.

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(Bild: Michael Vi/Shutterstock.com)

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Von
  • Harald Weiss

Zu Oracles neuen Angeboten gehören GenAI-Agenten mit RAG-Funktionen (Retrieval-Augmented Generation) aus der Cloud. Erstere ermöglichen den Zugriff auf die Oracle Database 23ai, AI Vector Search und die Ausführung schneller Ähnlichkeitsabfragen bezogen auf die in der Datenbank gespeicherten Daten. Laut Oracle sind die wichtigsten Anwendungsfälle dafür Call-Center-Optimierung, juristische Recherchen und Finanzanalysen.

Hinzu kommen mehrere neue KI-Module für verschiedene Aufgabenbereiche: Das GenAI-Modul erlaubt es, vielseitige Sprachmodelle nahtlos in eine breite Palette von Anwendungsfällen zu integrieren, darunter Schreibhilfe, Zusammenfassung, Analyse und Chat. Es bietet den Zugriff auf die Llama-3.1-Modelle in Größen von 405 Milliarden Parametern und unterstützt die Modelle Cohere Command R, Command R+ und Embed. Das Data-Science-Modul ist für Data-Scientists konzipiert und hilft beim Zugriff auf Open-Source-Tools zum Erstellen, Trainieren, Bereitstellen und Verwalten von KI-Modellen. Dazu gehören Updates für die No-Code-Funktion AI Quick Actions. Das Language-Modul erlaubt anspruchsvolle Textanalysen und maschinelle Übersetzungen im großen Stil. Neue mehrsprachige Modelle sind so konzipiert, dass sie über 100 Sprachen nahtlos unterstützen. Besonders interessant ist außerdem Code Assist: Das Modul macht Vorschläge für verschiedene Programmiersprachen, darunter Java, Python, JavaScript, SuiteScript, Rust, Ruby, Go, PL/SQL, C# und C. Zusammen mit den bisherigen KI-Funktionen sollen jetzt über 50 KI-Agenten und über 100 GenAI-Features verfügbar sein.

Auch bei der Datenverwaltung gibt es Neuheiten. So wird der neue Oracle Intelligent Data Lake die grundlegende Komponente der Oracle Data Intelligence Platform. Damit lassen sich Daten aus verschiedenen Quellen in einer einheitlichen Struktur einfacher nutzen. Der Data Lake soll eine einheitliche Entwickler-Umgebung mit Datenkatalogfunktion, Apache Spark und Apache Flink zur Datenverarbeitung und einem Jupyter Notebook zur Datenanalyse und -visualisierung erhalten. Laut Oracle lassen sich damit analytische Anwendungen mit Echtzeitdaten aus beliebigen Quellen verbinden, Assets inventarisieren, Daten transformieren und eine End-to-End-Datenorchestrierung erstellen.

Und letztlich aktualisiert Oracle auch seine Datenbanken. Bei 23ai sind jetzt Datenabfragen in natürlicher, aber zum Start ausschließlich englischer Sprache möglich; bei der Autonomous Database gibt es einige neue KI-Funktionen, wie Select AI mit RAG-Unterstützung, GPU-Unterstützung für OML Notebooks Offload und neue Drag-and-Drop-Tools ohne Code als Teil von Data Studio.

All diese Neuerungen hat Oracle auf der CloudWorld gezeigt. Details zu den Ankündigungen finden sich in den zugehörigen Ankündigungen von Oracle. Im Rahmen der Hausmesse gab es außerdem Erweiterungen für Oracle Fusion und die Cloud-Kooperation mit AWS und GCP zu sehen.

(fo)