Oracle hilft OpenAI beim Skalieren und freut sich auf gute Geschäfte

Neue Cloud-Partnerschaften mit Microsoft und OpenAI sowie mit Google und dazu hohe Vertragsabschlüsse: Oracle sieht sich als Profiteur des KI-Rausches.

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Oracle-Schild vor dem Waterfront Campus in Austin

(Bild: JHVEPhoto/Shutterstock.com)

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Der US-Softwarekonzern Oracle hat mit hohen Buchungen für seine Programme sowie mit Partnerschaften Optimismus für die künftigen Geschäfte ausgelöst. Der SAP-Rivale kündigte am Dienstagabend nach US-Börsenschluss einen Ausbau der Zusammenarbeit mit dem Software-Konzern Microsoft und dem ChatGPT-Erfinder OpenAI an. Außerdem beabsichtigt der Suchmaschinenriese Google, Oracle-Datenbanktechnik in seiner Cloudplattform anzubieten. Das trieb die Aktien kräftig an.

Bei der Zusammenarbeit mit Microsoft und OpenAI stellt Oracle Rechenzentrumskapazitäten für KI bereit. Das werde die Azure-Plattform erweitern und "es OpenAI ermöglichen, weiter zu skalieren", kommentierte OpenAI-Chef Sam Altman laut Mitteilung den Deal. Oracle plane ein "sehr, sehr großes" Rechenzentrum, erklärte Vorstandsvorsitzender Larry Ellison laut einem Bericht von The Register gegenüber Investoren. Die Hälfte der Kapazitäten soll Microsoft nutzen. Dabei solle es nicht um Inferenz gehen, sondern vor allem um massenhaftes Training von Modellen. Bereits vergangenen September hatten Oracle und Microsoft ihre Cloud-Partnerschaft vertieft.

Im vorbörslichen US-Handel machten die Oracle-Papiere am Mittwoch einen Sprung um rund 9 Prozent nach oben. Damit würden sie ihr Rekordhoch von Mitte März bei 132,77 US-Dollar deutlich übertreffen.

Im vierten Geschäftsquartal, das zum Mai endete, erzielte Oracle einen Umsatz von 14,3 Milliarden US-Dollar (13,3 Milliarden Euro), ein Plus von drei Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Das war zwar weniger als von Analysten zuvor erwartet. Mit dem Geschäft im Segment Cloudinfrastruktur (IaaS) legte Oracle allerdings ein deutliches Plus um 42 Prozent auf zwei Milliarden Dollar hin, was leicht über den Schätzungen lag.

Die Sparte Cloud-Services und Lizenzsupport erwirtschaftete insgesamt einen Umsatz von 10,23 Milliarden US-Dollar, was einem Anstieg von rund 9 Prozent entspricht. Das Geschäft mit Cloud- und On-Premises-Lizenzen büßte 15 Prozent ein und steuerte 1,84 Milliarden US-Dollar zum Umsatz bei.

Oracle-CEO Safra Catz sprach mit Blick auf die vergangenen beiden Quartale von den höchsten Verkaufsverträgen in der Geschichte des Unternehmens und stellte eine Beschleunigung beim Wachstum in Aussicht. Im neuen Jahr soll der Schub bei KI-Anwendungen den Umsatz im zweistelligen Prozentbereich anziehen lassen. Allein im vierten Quartal habe das Unternehmen Verträge für über 12,5 Milliarden Dollar rund um KI-Technik unter Dach und Fach gebracht, sagte Catz.

Insgesamt ging der Nettogewinn im Quartal um fünf Prozent auf 3,1 Milliarden Dollar zurück. Ein Jahr zuvor hatte Oracle sich Steuern gutschreiben können.

(axk)